Nachfolgend fasst der Gemeinderat den einstimmigen Beschluss:

 

Der örtlichen Bedarfsplanung zur Weiterentwicklung der Tagesbetreuungsangebote für Kinder wird zugestimmt.

Zur Deckung des zusätzlichen Bedarfs an Betreuungsplätzen wird im Baugebiet Hanfäcker eine viergruppige Kindertageseinrichtung erworben, die voraussichtlich zu Beginn des Jahres 2022 in Betrieb genommen werden kann. Es werden dort 25 neue Betreuungsplätze für Kinder von drei Jahren bis Schuleintritt, 44 neue Betreuungsplätze für Kinder von zwei Jahren bis Schuleintritt und zehn neue Betreuungsplätze für Kinder von einem Jahr bis drei Jahren eingerichtet. Über die Verkaufsbedingungen bzw. den Kaufvertrag wird der Gemeinderat zu gegebener Zeit entscheiden.

Übergangsweise wird der Bedarf an zusätzlichen Betreuungsplätzen mit der Einrichtung von bis zu zwei Gruppen für Kinder von drei Jahren bis zum Schuleintritt im Gebäude Schumannweg 3 in Oppelsbohm gedeckt (50 Betreuungsplätze). Das erforderliche baurechtliche Einvernehmen zu dem für die Nutzungsänderung erforderlichen Bauantrag gemäß § 36 Abs. 1 BauGB wird erteilt. Die Verwaltung wird mit der Durchführung der erforderlichen Umbaumaßnahmen beauftragt.

Um alle Plätze der bestehenden Einrichtungen belegen zu können, werden die Öffnungszeiten in der Kindertageseinrichtung Wirbelwind in Vorderweißbuch erweitert. Ab September 2019 wird die Betreuung mit verlängerten Öffnungszeiten von 7.00 bis 14.00 Uhr angeboten.

Der dauerhafte Erhalt von Betreuungsplätzen in Vorderweißbuch soll gesichert werden. Durch die Sanierung des Gebäudes Tribergstraße 5 und die baulichen Investitionen in der Belchenstraße 1 ist ein Betrieb der Einrichtungen dort zumindest mittelfristig sichergestellt. Ob dort langfristig ein Neubau erstellt wird, wird im Rahmen künftiger Bedarfsplanungen entschieden.

 


Auf die Sitzungsvorlage 500/2019, die Bestandteil des Protokolls ist, wird verwiesen.

 

Hauptamtsleiterin Ehmann stellt die Schwerpunkte der örtlichen Bedarfsplanung anhand einer PowerPoint-Präsentation vor.

 

Gemeinderätin Jooß nimmt Bezug auf den zusätzlichen Bedarf, der durch die neuen Baugebiete und die Zuzüge entsteht. Es war absehbar, dass der Druck zur Schaffung von weiteren Betreuungsplätzen steigt. Als Übergangslösung hat die Gemeinde das Gebäude Schumannweg 3 (Jugendtreff) mit zunächst einer Kindergartengruppe vorgesehen. Gemeinderätin Jooß sieht die Gefahr, dass der Jugendtreff für die Jugendlichen aufgrund der kindgerechten Umbaumaßnahmen noch weniger attraktiv wird. Sie erkundigt sich nach den Öffnungszeiten und nach dem Personalschlüssel.

 

Bürgermeister Friedrich weist darauf hin, dass auch eine Containerlösung überprüft wurde. Von den Kosten her wäre dies jedoch um ein Vielfaches teurer als der Ausbau der Räume im UG für den Jugendtreff und das Herrichten der Räumlichkeiten im EG für die Kindergartengruppe. Unter Abwägungsgesichtspunkten stellt dies seines Erachtens die beste Lösung dar. Im Übrigen hat sich der bisherige „Jugendtreff“ zu einem „Kindertreff“ umgewandelt.

 

Hauptamtsleiterin Ehmann betont, dass Wert darauf gelegt wird, dass der Betrieb des Jugendtreffs durch die Übergangslösung nicht eingeschränkt wird. Die Öffnungszeiten sind deshalb bis 14 Uhr vorgesehen, erst im Anschluss daran öffnet der Jugendtreff. Es bestehen daher keine Kollissionspunkte.

 

Gemeinderat Schade möchte wissen, warum der Bau der Kindertagesstätte im Neubaugebiet Hanfäcker nicht beschleunigt werden kann. Dann müsste man evtl. nicht nach Übergangslösungen suchen.

 

Bauamtsleiter Rabenstein weist darauf hin, dass die neue Kindertageseinrichtung im Baugebiet Hanfäcker von der Kreisbau mithilfe eines Generalunternehmers gebaut wird. Es ist davon auszugehen, dass bessere Preise erzielt werden können, wenn der Fertigstellungsrahmen etwas weiter gesetzt wird. Daher kann der Bau nicht beschleunigt werden.

 

Auf eine Anfrage von Gemeinderat Schade teilt der Vorsitzende mit, dass beim Gebäude Schumannweg 3 mit Investitionskosten von ca. 90.000 € - 100.000 € für das UG und ca. 10.000 € für das EG (bisheriger Jugendtreff) gerechnet wird.

 

Frau Ehmann informiert, dass ein Kindergarten (Schumannweg 3 oder Kita Pusteblume) Stand heute wohl auch über das Jahr 2022 hinaus für den Zeitraum von ein bis zwei Jahren als Puffer bestehen bleibt.

 

Nach Auffassung von Gemeinderat Schade ist auch eine Trennung im Außenbereich notwendig.

 

Gemeinderat Haller erkundigt sich, ob die bauliche Substanz im Vorfeld abgeprüft wurde.

 

Der Vorsitzende informiert, dass Herr Pötsch von der Verwaltung diese Lösung empfohlen hat, da die Substanz des Gebäudes gut ist.

 

Bauamtsleiter Rabenstein sagt zu, mit der Leiterin der Jugendtreffs, Frau Rempel, eine Regelung bzgl. des Außenbereichs zu überlegen.

 

Gemeinderat Geck weist darauf hin, dass man zwischen Pflichtaufgabe (Kinderbetreuung) und freiwilliger Aufgabe (Jugendtreff) unterscheiden muss. Die Investitionen, die für die Übergangslösung erforderlich sind, sind auch für die Nachnutzung gut. Im Übrigen werden die Maßnahmen im UG vorgezogen, es hätte sowieso etwas gemacht werden müssen.

 

Zur Nachfrage von Gemeinderat Haller nach zusätzlichem Kinderbetreuungspersonal teilt der Vorsitzende mit, dass Wert auf die eigene Ausbildung des Personals gelegt wird. Außerdem schätzt er die Attraktivität der Gemeinde Berglen in Bezug auf die Kindertageseinrichtungen und -betreuung höher ein als die einer Großstadt.

 

Was das Angebot der Kinderbetreuung anbelangt, so hat die Gemeinde nach Auffassung von Gemeinderat Schade in den letzten Jahren richtig entschieden.

 

Zur Anfrage bezüglich des zusätzlich bis 2022 benötigten Personals teilt Hauptamtsleiterin Ehmann mit, dass für eine Gruppe im Schumannweg 3 Personal vorhanden ist. Für die weitere Gruppe und für die Kita Hanfäcker muss noch geeignetes Personal eingestellt werden.

 

Gemeinderätin Jooß ist erfreut über die Entwicklung in den letzten fünf Jahren. Die tollen Angebote und die Flexibilität haben aber ihren Preis. Sie ist überzeugt, dass die Weiterentwicklung in diesem Bereich sicher positiv verlaufen wird, ohne dass sich an den Standards etwas verändert.