Beschluss: mehrheitlich beschlossen

Abstimmung: Ja: 18, Enthaltungen: 1

Mit 18 Ja-Stimmen und einer Enthaltung fasst der Gemeinderat folgenden Beschluss:

 

Auf einen Förderantrag für diese Maßnahme wird verzichtet.

 

Die Vergabe der Arbeiten erfolgt an den wirtschaftlichsten Bieter, die Firma KG Kollmer Bohr- und Tiefbau GmbH aus 91281 Kirchenthumbach, zum Angebotsendpreis von netto 389.393,70 €.

 


Auf die Sitzungsvorlage 50/2015 und die Tischvorlage zur Sitzungsvorlage wird verwiesen. Die Vorlagen sind Bestandteile des Protokolls.

 

Herr Riker vom Ingenieurbüro Riker + Rebmann aus Murrhardt geht nachfolgend auf die Submissionsergebnisse ein.

Die Submission hat ergeben, dass die Kosten für die Maßnahme deutlich höher liegen, als dies im Gemeinderat am 12.05.2015 dargelegt wurde. Das Ingenieurbüro Riker + Rebmann ist seinerzeit von Baukosten in Höhe von 321.000 € ausgegangen. Zu diesem Zeitpunkt lag allerdings das geologische Gutachten noch nicht vor. Aufgrund der schwierigen Baugrundverhältnisse (viel Fels) sind die Kosten dann auf 380.000 € fortgeschrieben worden. Das Submissionsergebnis hat nun eine enorme Preissteigerung beim Rohmaterial PE ergeben. Die Rohrpreissteigerung in den Monaten April bis Juli 2015 beträgt rund 40 %, ein Aufschlag, den Herr Riker in den letzten 25 Jahren in dieser Form noch nie erlebt hat. Der Lieferstau für die PE-Rohre wird sich nach Aussage der Rohrhersteller wohl im nächsten Jahr wieder normalisieren, man geht jedoch davon aus, dass die Preise weiterhin in der Höhe bleiben werden. Die Aussicht auf Reduzierung der Rohmaterialpreise ist gering. Ein weiterer Punkt für die höheren Kosten ist der Tatsache geschuldet, dass dem Büro Riker + Rebmann 

ein Fehler bei der Länge der Strecke unterlaufen ist. Das Büro hatte anstelle von 1.400 m nur mit 1.200 m Leitungsverlegung gerechnet.

Der Wert der Maßnahme beträgt brutto rund 485.000 €.

Herr Riker empfiehlt, die Arbeiten an die Firma KG Kollmer Bohr- und Tiefbau GmbH zu vergeben. Die Firma hat bereits viele vergleichbare Maßnahmen durchgeführt. Einsparpotentiale können in Höhe von ca. 50.000 € erzielt werden.

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Bürgermeister Friedrich weist darauf hin, dass für den Gemeindehaushalt nur die Nettokosten in Höhe von 389.393,70 € maßgebend sind, da das Wasserwerk vorsteuerabzugsfähig ist.

 

Herr Riker führt ergänzend zu seinen Ausführungen aus, dass ein Bieter auch ein Nebenangebot mit einem Pauschalpreis für die Gesamtleistung einschließlich aller erforderlichen Nebenleistungen angeboten hat. Dieses wird jedoch vom Büro Riker + Rebmann nicht als zielführend angesehen. Das Angebot wird deshalb nicht gewertet.

 

Gemeinderat Hägele ist der Auffassung, dass die Preissteigerungen plausibel erläutert wurden. Er weist auf die massiven Schwierigkeiten im Wasserversorgungsnetz hin und betont, dass trotz der enormen Preissteigerungen dringend etwas getan werden muss.

 

Auf Nachfrage von Gemeinderat Moser erläutert Herr Riker, dass die Arbeiten in dem ausgeschriebenen Zeitrahmen durchgeführt werden sollen. Maßgebend für das Einhalten des Zeitplans sind jedoch die Lieferzeiten für die PE-Rohre.

 

Zur Anfrage von Gemeinderat Scherhaufer teilt Herr Riker mit, dass bei der Bodenbeschaffenheit ein Anteil von 30 % Fels mit einkalkuliert wurde. Es kann jedoch weder das Ingenieurbüro Riker + Rebmann noch der Geologe sicher sagen, ob dieser eingeplante Anteil ausreichend ist.

 

Der Vorsitzende betont, dass die Wasserversorgung eine zentrale öffentliche Aufgabe der Gemeinde ist. Bereits jetzt gibt es massive Schwierigkeiten im öffentlichen Netz, sodass die Gemeinde auf jeden Fall Maßnahmen durchführen muss, auch wenn die Kosten sich aufgrund der schwierigen Baugrundverhältnisse noch erhöhen würden.