Beschluss: einstimmig beschlossen

Der Gemeinderat fasst nachfolgend den einstimmigen Beschluss:

 

1.         Der Gemeinderat nimmt Kenntnis von der vorgestellten Planung und beschließt die Umsetzung des Projekts in 2021.

 

2.         Die Verwaltung wird zur Ausschreibung des Gesamtvorhabens durch das Ingenieurbüro Riker+Rebmann ermächtigt.

 

3.         Der Vorsitzende wird ermächtigt, einen entsprechenden Ingenieurvertrag mit dem Planungsbüro Riker+Rebmann abzuschließen.

 

4.         Das Gesamtvorhaben wird im Haushalt 2021 finanziert.

 


Zu diesem Tagesordnungspunkt liegt die Sitzungsvorlage 621/2020 vor. Die Vorlage ist Bestandteil des Protokolls.

 

Der Vorsitzende führt in die Thematik ein und betont, dass es sich um eine absolut sinnvolle und notwendige Maßnahme handelt, die mit der von der Gemeinde zu bezahlenden Abwasserabgabe verrechnet werden kann und daher eine Win-Win-Situation darstellt.

 

Anhand einer PowerPoint-Präsentation erläutert Herr Dr. Beck vom Ingenieurbüro Riker + Rebmann die Maßnahmen, die durchgeführt werden müssen, um die Menge an Fremdwasser in den Griff zu bekommen, ausführlich. Die Ausführung wird eine große Herausforderung für die Firmen darstellen, da es sich um recht anspruchsvolle Aufgaben handelt.

 

Gemeinderat Haller beobachtet bereits seit ungefähr zehn Jahren, dass verstärkt Wasser austritt, während der Brunnen unten am Milchhäusle kein Wasser mehr hat. Er vermutet, dass die Lehnenberger Dorfquelle mit dem Bau der Häuser im Lindgrenweg ganz oben am Hang verlaufen ist. Für ihn wäre es von Bedeutung, zu erfahren, woher das ganze Wasser kommt. Dann könnte die Quelle neu gefasst und das Wasser vorher abgeleitet werden. Seit ungefähr drei Jahren tritt das Wasser auch verstärkt auf der Straße aus.

 

Herr Dr. Beck kennt die Historie zwar nicht, vermutet aber, dass sich das Wasser seinen Weg zwischen zwei Erdschichten neu gesucht hat.

 

Bauhofleiter Albrecht erläutert, dass der Schichtverlauf in dem bebauten Hang sehr unterschiedlich ist. Zur Erkundung der Untergrundverhältnisse wurden daher auch verschiedene Bohrungen durchgeführt.

Der Vorsitzende weist darauf hin, dass Handlungsbedarf besteht. Die geplanten Maßnahmen werden eine Entlastung für die Kläranlage bringen.

 

Für Gemeinderat Klenk stellt sich die Frage, warum man dieses Thema erst jetzt angeht. So wie es dargestellt wird, handelt es sich um eine wichtige Maßnahme, die man eigentlich hätte priorisieren müssen.

 

Zur Anfrage von Gemeinderat Haller führt Bauamtsleiter Rabenstein aus, dass es schwierig sein wird, das Wasser zu fassen.

 

Zu der Frage von Gemeinderat Klenk führt Herr Rabenstein aus, dass im Haushalt 2020 bereits 100.000 € für die Maßnahme zur Verfügung gestellt wurden. Aufgrund der Komplexität, welche sich auch in den gestiegenen Baukosten widerspiegelt und des problematischen Untergrunds konnte die Maßnahme jedoch nicht so schnell wie erhofft angegangen werden. Darüber hinaus musste die Sanierungsplanung mehrfach aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse geändert bzw. modifiziert werden. Wie von Herrn Dr. Beck erläutert, ist die gesamte Planung sehr anspruchsvoll und nicht mit Standardlösungen zu bewältigen. Vor diesem Hintergrund wurden verschiedene Varianten untersucht. Das Büro Riker + Rebmann hat in einem Erläuterungsbericht die erforderlichen Maßnahmen dargestellt und geht zwischenzeitlich von Gesamtkosten einschließlich Planungskosten in Höhe von voraussichtlich 275.000 € aus. Da die Umsetzung nach der Ausschreibung im Herbst 2020 erst im Frühjahr 2021 erfolgen wird, soll das Projekt im Haushaltsjahr 2021 nochmals komplett finanziert werden.

 

Der Vorsitzende sagt zu, die Anregung von Gemeinderat Haller (Fassen des Brunnenwassers) zu prüfen.

 

Gemeinderat Haller erkundigt sich, ob eine kostenmäßige Beteiligung des Landkreises erfolgen wird, da es sich um eine Kreisstraße handelt.

 

Der Vorsitzende verneint dies, da der Betrieb der Kanalisation und die Fremdwasserbeseitigung im Zuständigkeitsbereich der Gemeinde liegt.