Beschluss: mehrheitlich beschlossen

Abstimmung: Ja: 6, Nein: 1, Enthaltungen: 1

Nachfolgend fasst der Bau- und Umweltausschuss mit sechs Ja-Stimmen, einer Nein-Stimme und einer Enthaltung den Beschluss:

 

1.         Der Bau- und Umweltausschuss nimmt Kenntnis von der Planung und stimmt dieser grundsätzlich zu.

2.         Es wird eine Infoveranstaltung am 13.10.2021 durchgeführt, deren Ergebnisse in der Planung sofern möglich berücksichtigt werden sollen.

3.         Der Bau- und Umweltausschuss empfiehlt dem Gemeinderat den Baubeschluss aufgrund der vorliegenden Planung zu fassen und die Finanzierung im kommenden Haushaltsjahr 2022 vorzusehen sowie die Ausschreibung noch im Jahr 2021 einzuleiten. Ferner wird empfohlen, die Verwaltung mit dem Abschluss eines Honorarvertrags mit Herrn Blank zu beauftragen.

 

 


Auf die Sitzungsvorlage 202/2021, die Bestandteil des Protokolls ist, wird verwiesen.

 

Der Vorsitzende leitet den Tagesordnungspunkt ein und erläutert die Bedeutung des Projekts für die Bewohnerinnen und Bewohner des Baugebiets Hanfäcker, da hier bislang ein Spielplatz und sozialer Treffpunkt fehlen. Sollte die Planung bei der vorgesehenen Infoveranstaltung auf positive Resonanz bei der Bevölkerung stoßen und der Gemeinderat der Planung zustimmen, kann im Frühjahr 2022 mit dem Bau begonnen werden. Damit wäre gewährleistet, dass der Spielplatz im Mai kommenden Jahres eröffnet werden könnte.

 

Landschaftsarchitekt Wolfgang Blank stellt den aktuellen Planungsentwurf sowie die vorläufige Kostenschätzung vor.

 

Anschließend geht Bürgermeister Niederberger auf den geplanten Sonnenschutz ein, welcher in den Sommermonaten bei starker Sonneneinstrahlung unabdingbar für die dort spielenden Kinder sein wird, da die Bepflanzung noch nicht für eine entsprechende Beschattung sorgt. In der Planung wurde vorgesehen, dass der Sonnenschutz ohne großen Arbeitsaufwand durch den Bauhof im Frühjahr auf- und im Herbst wieder abgehängt werden kann. Weiter geht der Vorsitzende auf die geplanten Fahrradstellplätze ein. Durch die zentrale Lage des Spielplatzes an zwei Radwegen sind diese aus seiner Sicht wichtig, um die Möglichkeit zur Anfahrt des Geländes mit dem Fahrrad aus der Umgebung zu schaffen. Hierbei betonte er auch die übergreifende Bedeutung und Nutzungsmöglichkeit für die gesamte Gemeinde.

 

Gemeinderat Frey merkt die Höhe der Baukosten an, die ihm recht hoch erscheinen. Er erkundigt sich diesbezüglich nach den Kosten für Spielplätze in anderen Baugebieten.

 

Bauamtsleiter Rabenstein führt aus, dass beispielsweise beim Baugebiet Gassenäcker-Mörgele ebenfalls Baukosten in ähnlicher Höhe angefallen sind. In Anbetracht der Größe des Wohngebiets sind die Kosten als verhältnismäßig anzusehen. Da im Gebiet Hanfäcker zum ersten Mal auf dem Gemeindegebiet in größerem Umfang Geschoss- und sozial geförderter Wohnungsbau verwirklicht wird, bei dem weniger bzw. keine privaten Gartenflächen zur Verfügung stehen, muss der neue öffentliche Spielplatz diesem Umstand Rechnung tragen und entsprechend dimensioniert sowie gestaltet werden. Auch die Bedeutung als sozialer Treffpunkt, insbesondere auch wegen der vielen zugezogenen Neubürger, sollte hierbei nicht außer Acht gelassen werden.

 

Gemeinderat Tottmann findet die Planung grundsätzlich gelungen. Er erkundigt sich, ob die geschätzten Baukosten durch Eigenleistungen des Bauhofs, z.B. beim Bau der Spielgeräte, noch gesenkt werden können. In der Vergangenheit hat der Bauhof bei ähnlichen Projekten sehr gute Arbeit geleistet. Des Weiteren merkt er an, dass die Planung für die 11- bis 14-Jährigen nicht attraktiv ist, da diese andere Interessen haben, für die im Konzept und auch generell in der Gemeinde nicht ausreichend Angebote vorhanden sind. Er bittet die Verwaltung, grundsätzlich mehr Möglichkeiten für diese Altersgruppe zu schaffen.

 

Der Vorsitzende stimmt Herrn Tottmann zu, dass solche Angebote in der Gemeinde geschaffen werden müssen. Allerdings besuchen seiner Sicht nach durchaus auch Kinder aus dieser Altersklasse vergleichbare Spielplätze. Herrn Frey stimmt der Vorsitzende ebenfalls zu, dass die Baukosten gering gehalten werden sollen. Die Bewohnerinnen und Bewohner des Baugebiets haben jedoch Erwartungen an die Größe und Gestaltung des Spielplatzes, welche aus den von Herrn Rabenstein genannten Gründen berücksichtigt werden sollten.

 

Gemeinderätin Vobornik äußert ihre Zustimmung zu dem Entwurf. Aufgrund der aktuellen und künftigen Entwicklungen des Gemeindehaushalts vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie müssen sich die Kosten für das Projekt jedoch in Grenzen halten.

 

Bauamtsleiter Rabenstein sagt zu, dass die Verwaltung Einsparpotenziale durch Eigenleistungen des Bauhofs, wie z.B. Bepflanzungen prüft. Allerdings dürfen die Mitarbeiter des Bauhofs durch zusätzliche Arbeiten nicht überlastet werden. Die Ausführung des Projekts sollte in diesem Fall vollständig durch einen Auftragnehmer erfolgen, um Überschneidungen oder Probleme im Hinblick auf mögliche Gewährleistungsansprüche zu vermeiden.

 

Gemeinderat Beck gibt die aktuelle Preisentwicklung für Baustoffe sowie die zu erwartenden Folgekosten des Projekts zu bedenken und weist darauf hin, dass der Bauhof nicht noch zusätzliche Arbeiten übernehmen kann. Er stimmt dem Bau eines Spielplatzes im Baugebiet Hanfäcker jedoch grundsätzlich zu. Die vorgestellte Planung sollte aber hinsichtlich der Kosten überarbeitet werden.

 

Gemeinderätin Höflich erkundigt sich, ob für die im Entwurf enthaltenen Trampoline zusätzliche Maßnahmen zur Absicherung, wie z.B. Netze notwendig sind.

 

Landschaftsarchitekt Blank erläutert hierzu, dass die Trampoline in den Boden eingelassen werden. Dadurch ergibt sich keine Fallhöhe, wodurch kein Sicherheitsnetz wie bei den üblicherweise in Privatgärten aufgestellten Trampolinen erforderlich wird. Die Bodenbeläge um die Trampoline werden entsprechend gestaltet.

 

Bauamtsleiter Rabenstein merkt an, dass aus seiner Erfahrung solche Trampoline sehr gut angenommen werden und diese daher eine wertvolle Ergänzung sind.

 

Um die einzelnen geplanten Spielgeräte besser beurteilen zu können, regen Gemeinderätin Höflich und Gemeinderat Frey eine Aufschlüsselung der Kosten der einzelnen Geräte an.

 

Herr Blank führt hinsichtlich der Trampoline aus, dass die Konstruktionsweise der Trampoline und deren Einbau im Verhältnis zu anderen Geräten relativ hohe Anschaffungskosten mit sich bringt. Eine gewisse Preissteigerung wurde bereits in der aktuell vorliegenden Kostenschätzung berücksichtigt. Weiter erläutert er, dass durch die Randlage des Spielplatzes die Zahl der realisierbaren Bauplätze im Baugebiet nicht reduziert werden musste. Zudem wird durch die Bepflanzung des Geländes ein Teil der ohnehin notwendigen Ausgleichmaßnahmen zum Baugebiet erfüllt. Die dafür anfallenden Kosten i.H.v. ca. 13.000 – 15.000 € können daher fairerweise nicht als Kosten für den Spielplatz angesehen werden.

 

Die Gemeinderäte Simpfendörfer und Frey fragen an, ob eventuell noch Fördermöglichkeiten, wie beispielsweise ELR-Mittel in Anspruch genommen werden können.

 

Frau Büning erläutert, dass nach Rücksprache mit dem Regierungspräsidium reine Kinderspielplätze nach ELR nicht gefördert werden. Im Gegensatz dazu handelt es sich bei dem in Steinach geplanten Spiel- und Freizeitgelände um ein generationenübergreifendes Konzept.

 

Herr Rabenstein führt zu den Erläuterungen von Herrn Blank aus, dass die nötigen Ausgleichsmaßnahmen für das Baugebiet Hanfäcker nicht durch das Ökopunkte-Konto der Gemeinde ausgeglichen werden können. Die vorgesehenenen Bepflanzungen sollen einen landschaftsverträglichen Übergang zum angrenzenden Landschaftsschutzgebiet schaffen.

 

Herr Simpfendörfer stimmt dem Bau eines Spielplatzes prinzipiell zu. Es sollten jedoch auch aus seiner Sicht Möglichkeiten zur Kostensenkung geprüft werden.

 

Hinsichtlich dem in Rettersburg bestehenden Spielplatz führt der Vorsitzende aus, dass Überlegungen angestellt werden könnten, ob dieser aufgrund der Altersstruktur im dort angrenzenden Wohngebiet aufgegeben werden kann, um an anderer Stelle Kosten einzusparen.

 

Herr Blank merkt an, dass man bei den Vorüberlegungen für das neue Spielgelände die Baukosten im Blick hatte. Vor diesem Hintergrund wurde bereits bei der Erschließungsplanung des Baugebiets durch das Ingenieurbüro Riker und Rebmann auf die Verlegung einer Wasserleitung zu dem Spielplatz verzichtet, wodurch Kosten i.H.v. ca. 25.000 € vermieden wurden. Daher sollte die Attraktivität des Spielplatzes insbesondere durch die Spielgeräte erhöht werden.

 

Der Vorsitzende fasst die erfolgte Aussprache des Gremiums zusammen und verweist auf die bevorstehende Infoveranstaltung am 13.10.2021 vor Ort. Aus seiner Sicht sollte das Meinungsbild der Bürgerschaft zu der vorliegenden Planung abgewartet werden.

 

Gemeinderätin Vobornik schlägt die Akquise von Spenden vor.

 

Bürgermeister Niederberger halt dies für einen guten Vorschlag. Ihm fallen einige Unternehmen ein, die diesbezüglich angefragt werden können.

 

Herr Rabenstein regt an, die Bauträger der Mehrfamilienwohngebäude im Baugebiet Hanfäcker anzusprechen.

 

Gemeinderätin Höflich äußert sich abschließend sehr positiv über den Vorschlag des Landschaftsarchitekten, auch im Hinblick auf die vorgesehenen Trampoline.