Beschluss: einstimmig beschlossen

1. Der Gemeinderat nimmt von der Entwicklungsplanung für Kindertageseinrichtungen in Berglen Kenntnis.

 

2. Die Gemeindeverwaltung wird einstimmig ermächtigt, mit der Stadt Winnenden Verhandlungen über eine interkommunale Zusammenarbeit zu führen.    


Auf die Sitzungsvorlage 69/2015 wird verwiesen.

 

Der Vorsitzende begrüßt Frau Geßmann-Reichert von der GMA Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung mbH, die die Entwicklungsplanung für Kindertageseinrichtungen in Berglen anhand einer PowerPoint-Präsentation vorstellt.

 

Der Vorsitzende ergänzt, dass die Verwaltung aufgrund des sich abzeichnenden Handlungsdrucks Alternativen zu einem Neu- bzw. Umbau überlegt hat, damit der zusätzliche Bedarf an Betreuungsplätzen gemindert werden kann. Mit der Stadt Winnenden könnte sich die Gemeinde Berglen eine interkommunale Zusammenarbeit vorstellen. Dies bedeutet, dass sich die Gemeinde Berglen ein bestimmtes Platzkontingent im Kindergarten Birkmannsweiler bzw. Bürg gegen Kostenersatz sichert. Diese Kindergärten bzw. einzelne Gruppen müssten wegen zu geringer Nachfrage sonst ggf. teilweise geschlossen werden. Für die Gemeinde Berglen hätte dies den Vorteil, dass die Betreuungsplätze sehr schnell verfügbar wären und keine Investitionskosten für eventuelle Neu- bzw. Umbauten entstehen. Auch eine zeitliche Begrenzung der interkommunalen Zusammenarbeit wäre denkbar. Der Kindergarten in Bürg liegt in Wohnortnähe von Stöckenhof. Bereits jetzt sind einige Berglener Kinder dort untergebracht.

Als Nachteil sind die fehlende Wohnortnähe (Kinder können nicht im Gemeindegebiet betreut werden) und die laufenden Kosten für die Freihaltung der Plätze zu nennen.

 

Gemeinderätin Jooß dankt der GMA für die gute Arbeit. Das Ergebnis war zu erahnen. Durch die vielen neuen Baugebiete, die Werbung als familienfreundliche Gemeinde und die Anreize, die durch das Baukindergeld geschaffen werden, nimmt der Bedarf an Betreuungsplätzen immer weiter zu. Mit dem Kindergartenstandort Bürg ist die Wohnortnähe für das neue Baugebiet Stöckenhäule zwar gegeben. In Bezug auf Birkmannsweiler ist sie sich nicht so schlüssig. Es ist klar, dass kurzfristige Lösungen benötigt werden. Sie würde aber eher überprüfen, ob als kurzfristige Lösung die Hausmeisterwohnung bei der Schule in Oppelsbohm geeignet wäre. Langfristig kommt man ihrer Meinung nach nicht umhin, in einen Neubau im Gebiet Gassenäcker / Mörgele oder Hanfäcker zu investieren. Von einer interkommunalen Zusammenarbeit in diesem Bereich würde sie eher Abstand nehmen.

 

Auf Anfrage von Gemeinderat Scherhaufer teilt der Vorsitzende mit, dass auch Flüchtlingskinder ein Recht auf Berücksichtigung haben. Die Anzahl hängt jedoch davon ab, wer zur Anschlussunterbringung in Berglen untergebracht werden würde.

 

Gemeinderat Geck hält dies für eine sehr gute Lösung, bei der beide Kommunen profitieren. Das Modell wurde bereits im Schulbereich gewählt, beim Bauhof ist die interkommunale Zusammenarbeit leider nicht zustande gekommen. Er ist überrascht, warum Gemeinderätin Jooß dies für den Kindergarten in Abrede stellt.

 

Gemeinderätin Jooß weist darauf hin, dass bereits Erfahrungen gemacht wurden, wie die Eltern mit Füßen abstimmen. Sie befürchtet, dass es Unruhen bei den Eltern geben wird. Wer wird entscheiden, welches Kind in die Winnender Kindergärten gehen muss. Außerdem sieht sie die langfristige Verpflichtung der Kommune, die Kinder im Gemeindegebiet zu betreuen und dafür die Infrastruktur bereitzustellen, die beworben wird.

 

Der Vorsitzende betont, dass bereits jetzt schon Eltern aus 16 Teilorten in andere Kindergärten im Gemeindegebiet fahren müssen. Es geht heute darum, dass die Gemeinde Gespräche über eine interkommunale Zusammenarbeit mit der Stadt Winnenden führen kann. Sollte sich keine vertretbare Lösung abzeichnen, wird die Verwaltung auch keine entsprechende Beschlussempfehlung abgeben.

 

Gemeinderat Klenk hält die interkommunale Zusammenarbeit für eine gute Idee. Vorhandene Kapazitäten können besser genutzt werden, es gibt keine Leerkapazitäten, ein Neubau muss vorerst nicht finanziert werden. Es spricht jedoch auch nichts dagegen, auch langfristig nach einer Lösung zu suchen.