Beschluss: einstimmig beschlossen

Nachfolgend fasst der Gemeinderat den einstimmigen Beschluss:

 

Der Gemeinderat beschließt den Vergabevorschlag des Ingenieurbüros Riker + Rebmann und beauftragt den wirtschaftlichsten Bieter, die Firma Hofele, Waldstetten, mit der Kanalreinigung und optischen Inspektion der Abwasserkanäle zu einer Gesamtsumme von 114.759,44 € / brutto.

    


Zu diesem Tagesordnungspunkt liegen die Sitzungsvorlage 128/2016 und die Tischvorlage 140/2016 vor, anhand derer der Vorsitzende den Sachverhalt eingehend erläutert. Die Vorlagen sind Bestandteil des Protokolls.

 

Gemeinderat Geck erkundigt sich, aus welchem Grund die Eilbedürftigkeit jetzt erreicht wurde.

 

Herr Müller von der Technischen Verwaltung erläutert, dass es Teilgemeinden gibt, die noch gar nicht untersucht wurden, bei denen aber mit Sicherheit Schäden im Abwasserkanalnetz vorliegen. Im Jahr 2015 waren keine größeren Haushaltsmittel vorhanden, mit denen man eine Untersuchung durch das Büro Riker + Rebmann hätte anstoßen können. Die Eilbedürftigkeit ist im Erlass des Landes Baden-Württemberg begründet, der die Befahrung aller Kanäle bis Juli 2016 zwingend vorsieht.

 

Nachfolgend werden verschiedene Fragen vom Vorsitzenden und der Verwaltung umgehend beantwortet.

 

Nach Abschluss des Tagesordnungspunktes treffen Herr Rebmann und Herr Dr. Beck vom Büro Riker + Rebmann ein.

 

Herr Dr. Beck, zertifizierter Kanalsanierungsberater, erläutert die Kanalreinigung und die optische Inspektion anhand einer PowerPoint-Präsentation. Die Kanäle werden mit TV-Inspektion überprüft. Die Werte werden von einer Kanaldatenbank übernommen. Im Anschluss daran wird die Priorisierung festgelegt, anhand derer die Dringlichkeit des Handlungsbedarfs zu erkennen ist.

Im weit verzweigten Mischsystem mit 54 km Kanallänge sind ca. 60% bereits befahren. Das Regenwassersystem mit einer Länge von ca. fünf km betrifft zum Großteil Bachverdolungen und muss nicht befahren werden. Die Firma Riker + Rebmann hat bislang sehr gute Erfahrungen mit der Firma Hofele gemacht, was die Qualität der Filme und die Übergabe der Software anbelangt.

 

Der Vorsitzende weist darauf hin, dass das Kanalnetz der Gemeinde Berglen mit 54 km Länge relativ groß ist. Gewerbebetriebe als Großabnehmer gibt es nicht viele. Auch die Einwohnerzahl (ca. 6.000) im Verhältnis zur Fläche ist nicht groß. Es entstehen daher relativ hohe Fixkosten. Dies ist auch der Grund, warum die Wasser-, Abwasser- und Niederschlagswassergebühr in Berglen höher als in dichtbesiedelten Gebieten ist.

 

Auf Anfrage von Gemeinderat Moser führt der Vorsitzende aus, dass vier Gehöfte noch nicht an die Kläranlage angeschlossen sind. Von Seiten der Verwaltung gibt es hierzu auch keinerlei Überlegungen, da die entstehenden Kosten für die Kanaleinlegung in keinem wirtschaftlichen Verhältnis stehen und größtenteils von den Anwohnern zu bezahlen wären.

 

Abschließend verweist der Vorsitzende auf den sehr großen Vermögenswert der Gemeinde durch das umfangreiche Kanalnetz. Dieses ist im Kernhaushalt der Gemeinde integriert. Sofern es gelingt, den Kernhaushalt auf Ende des Jahres schuldenfrei zu bekommen, dann ist dies ein Indiz für die gute Arbeit der Gemeinde in der Vergangenheit wie in der Gegenwart.