Beschluss: einstimmig beschlossen

Der Gemeinderat fasst nachfolgend den einstimmigen Beschluss:

 

1.            Der Gemeinderat ermächtigt die Verwaltung zur Veräußerung des ehemaligen Schulgebäudes in Hößlinswart an die Eheleute Angela und Joachim Braun aus Schwaikheim zu einem Mindestverkaufspreis von 420.000,00 €.

 

2.            Sollten Teilflächen im nordwestlichen und nordöstlichen Teil des Grundstücks Flst.Nr. 354 von den Investoren nicht benötigt werden, können diese zum aktuellen Bodenrichtwert zuzüglich Vermessungskosten und Katastergebühren an den Eigentümer des Grundstücks Nr. 68, Herrn Strohmer, veräußert werden. Der Kaufpreis für das Schulgebäude reduziert sich in diesem Fall entsprechend.

 

3.            Die Gemeinde Berglen stimmt dem vorgestellten Nutzungskonzept, auch als Angrenzerin, sowie den geplanten baulichen Änderungen grds. zu bzw. ermächtigt die Gemeindeverwaltung dazu, das diesbzgl. Einvernehmen zu erteilen.

 

 


Auf die Sitzungsvorlage 168/2016, die Bestandteil des Protokolls ist, wird verwiesen.

 

Der Vorsitzende begrüßt Architekt Vollmer und den Investor Herrn Braun und leitet in die Thematik ein. Bereits seit dem Jahr 2012 haben sich Verwaltung und Gemeinderat Gedanken über eine sinnvolle Nachnutzung gemacht. Die Bevölkerung wurde beteiligt, das Themenspektrum aus der Bürgerschaft war weitreichend. In Zusammenarbeit mit dem Büro Reschl und Höschele Stadtentwicklung wurde überprüft, welcher Vorschlag umsetzbar ist.

Das jetzt vorliegende Konzept des Investors Joachim Braun, das eine Umnutzung in Wohnraum vorsieht (Aufteilung nach WEG im Mehrfamilienwohnbereich), ist nach Auffassung der Verwaltung sehr gut gelungen.

 

Architekt Vollmer weist nachfolgend darauf hin, dass die Kernkompetenz des Architekturbüros in der Sanierung von Gebäuden liegt. Herr Braun ist privater Investor und an nachhaltiger Investition interessiert. Es wird ein reines Mietobjekt angestrebt.

Nachfolgend stellt Architekt Vollmer das Nutzungskonzept für das ehemalige Schulgebäude eingehend vor.

Das Gebäude ist auch durch seine Lage für das Wohnen prädestiniert. Allerdings ist das Gebäude von seiner Struktur vorgegeben. Tragende Mittel- und Außenwände müssen erhalten werden. Dadurch ergeben sich in den Grundrissen gewisse Notwendigkeiten. Das Konzept sieht acht Wohneinheiten vor. Um eine Wirtschaftlichkeit zu erreichen, sollte das Gebäude in östlicher Richtung erweitert werden. Der Zugang zu den vier Wohneinheiten im Erdgeschoss erfolgt über den Eingang des Schulgebäudes. Die Wohneinheiten im Obergeschoss werden zum Teil über das bestehende Treppenhaus im rückwärtigen Bereich, zum Teil über eine neu anzulegende Außentreppe im rückwärtigen Bereich erschlossen. Auf der gesamten Länge der Fassade sollen vorgestellte Balkone angebracht werden. Das Dach soll etwas angehoben werden, um den Raum oben besser ausnutzen zu können. Das Gebäude erhält ein zusätzliches Zwischengeschoss. Die Natursteinmauer soll in der Außenansicht erhalten bleiben. Um den gewünschten energetisch hohen Standard verfolgen zu können, müssen Innendämmungen angebracht werden. Die Ostansicht des Gebäudes bleibt auch durch eine Erweiterung des Gebäudes in östlicher Richtung unverändert. Der Gebäudequerschnitt ist der, den das Schulgebäude vorgibt.

Vom Erscheinungsbild soll das Dach ohne Eingriffe (Gauben) erhalten bleiben. Die Dachflächen sollen mit Photovoltaik ausgestattet werden.

 

Der Vorsitzende fügt an, dass umfangreiche Vorabstimmungen zwischen Verwaltung, Architekt und Investor erfolgt sind. Das vorgestellte Projekt ist absolut zu begrüßen. Es gelingt somit eine sinnvolle Nachnutzung.

Erfreulich ist auch, dass für den angrenzenden Grundstücksnachbarn die Möglichkeit besteht kleine Teilflächen von der Gemeinde erwerben zu können, damit auch hier eine beabsichtigte Bebauung erfolgen kann.

 

Aus Sicht der SPD-Fraktion ist dies eine tolle gelungene Lösung.

 

Auf Nachfrage von Gemeinderat Moser teilt Herr Braun mit, dass der Zwischenbau bestehen bleiben soll. Hier sollen die Nutzungsräume für die Wohnungen bzw. Technikraum o.ä. untergebracht werden.

Bezüglich des Investitionsvolumens teilt Herr Braun mit, dass in der Vorent-wurfsphase von einem Richtwert von ca. 2.000.000 € Gesamtvolumen auszugehen ist.