Beschluss: mehrheitlich beschlossen

Abstimmung: Ja: 9, Nein: 4, Enthaltungen: 3

Mit 9 Ja-Stimmen, 4 Nein-Stimmen und 3 Enthaltungen fasst der Gemeinderat folgenden Beschluss:

 

Der Gemeinderat nimmt Kenntnis von den bisherigen Ergebnissen und ermächtigt die Gemeindeverwaltung zur Beauftragung des IKPS für die Module 3 und 4 gemäß dem Angebot vom 09.10.2017 zum Preis von 7.854,00 € brutto.

 


Auf die Sitzungsvorlage 348/2017 wird verwiesen. Die Vorlage ist Bestandteil des Protokolls.

 

Der Vorsitzende begrüßt Herrn Dr. Stefan Eckl von IKPS und erteilt ihm nach einer kurzen Einführung in die Thematik das Wort.

 

Herr Dr. Eckl präsentiert dem Gremium die zentralen Ergebnisse der Analyse anhand einer PowerPoint-Präsentation. 

 

Protokollnotiz: Gemeinderätin Hanke nimmt ab 19.55 Uhr an der Sitzung teil.

 

Gemeinderätin Rommel hält die Ergebnisse der Analyse für nicht sehr aussagekräftig. So wurde beispielsweise der Verein der Landfrauen mit über 600 Mitgliedern gar nicht erfasst. Die Landfrauen bieten unter anderem aber auch einige Sportkurse an.

 

Herr Dr. Eckl weist darauf hin, dass Bezugsgröße für die Analyse die Meldung an den WLSB war. Die Mitgliederentwicklung von folgenden vier Vereinen wurde daraufhin überprüft: SSV Steinach-Reichenbach, KTSV Hößlinswart, Schützengilde Ödernhardt und Highlander Berglen. Es wurde ein Mitgliederverlust bei den Frauen von 9% und bei den Männern von 5% beobachtet. Über diese veränderte Sportnachfrage und den Rückgang sollte man sich im Rahmen einer Planungsgruppe Gedanken machen und ermitteln, in welchen sportlichen Bereichen für die Zukunft ein Bedarf in der Gemeinde besteht.

 

Aufgrund des demographischen Wandels sieht der Vorsitzende hier Handlungsbedarf. Er ist der Auffassung, dass sich die Gemeinde für alle Bevölkerungsgruppen attraktiv aufstellen sollte.

 

Herr Dr. Eckl fügt an, dass aus den Befragungen hervorgeht, dass ca. 20% der Sporttreibenden in Sportvereinen organisiert sind und sich ca. 80% der Sporttreibenden privat hiermit beschäftigen. Er denkt, dass es eine Gemeindeaufgabe ist, eine bedarfsorientierte Infrastruktur zu schaffen.

 

Gemeinderätin Jooß weist darauf hin, dass sie sich bei der letzten Behandlung im Gemeinderat gegen eine Beauftragung der Module 3 und 4 ausgesprochen hat, weil sie in der Bevölkerung nicht irgendwelche Bedürfnisse wecken wollte, die im Moment nicht befriedigt werden können. Sie sieht in den Vereinen das Problem, dass die Manpower für die Umsetzung fehlt.

 

Herr Dr. Eckl betont, dass es um die Weiterentwicklung des Vereinslebens (insbesondere des Ehrenamtes) sowie um eine vereinsübergreifende Entwicklung geht.

 

Gemeinderätin Rommel schlägt vor, einen Arbeitskreis mit Mitgliedern aus allen Bereichen zu bilden und stattdessen die Kosten für die Module 3 und 4 einzusparen.

 

Gemeinderätin Aigner ist auch der Auffassung, dass die Aufstellung von IKPS hinkt. Von den vier untersuchten Vereinen sind nur zwei reine Sportvereine, Schützenverein und Highlander sind eher spezialisierte männerlastige Vereine. Die Mitgliedschaft im Verein hängt auch von Freundeskreis, Arbeitsstelle und vielen anderen Faktoren ab. Sie schlägt vor, dass sich die Vereinsvorstände zur Besprechung zusammensetzen.

 

Für Gemeinderat Schade wäre wichtig, dass alle Vereine untersucht werden.

 

Gemeinderätin Jooß spricht sich dafür aus, einen Zehn-Jahres-Plan aufzustellen. Verschiedene Fragen müssen beantwortet werden, wie z.B. ob das Sportangebot noch stimmt, warum man keine Übungsleiter findet bzw. wie man es in zehn Jahren noch schaffen kann, dass sich Leute ehrenamtlich engagieren usw.

 

Der Vorsitzende hält die Kosten für die Beauftragung der Module 3 und 4 in Anbetracht des potentiellen Mehrwerts für die Gemeinde für überschaubar.

 

Gemeinderat Klenk hält den Betrag auch für überschaubar und hofft, dass die Ergebnisse auch umgesetzt werden.

 

Herr Dr. Eckl erläutert, dass IKPS eine Empfehlung herausarbeiten würde, für die die Sportvereine zuständig sind. Dies liegt in der Eigenverantwortung der Sportvereine. Es wird aber sicher auch Entwicklungen geben, die im investiven Bereich zu sehen sind, hierfür wäre die Gemeinde zuständig.

 

Gemeinderat Schade sieht die Ergebnisse der Module 3 und 4 als fundierte Empfehlung für die Vereine. Die Gemeinde fungiert damit als Ideengeber.

 

Gemeinderat Haller ist der Auffassung, dass die verschiedenen Verbände auch ein großes Angebot haben. Er sieht in der Beauftragung der Module 3 und 4 keinen expliziten Vorteil und wird deshalb dagegen stimmen.