Beschluss: einstimmig beschlossen

Der Gemeinderat nimmt Kenntnis vom Verfahrensstand und stimmt der geplanten weiteren Vorgehensweise, insbesondere dem Bürgerbeteiligungsverfahren, zu.

 


Zu diesem Tagesordnungspunkt liegt die Sitzungsvorlage 421/2018 vor. Die Vorlage ist Bestandteil des Protokolls.

 

Der Vorsitzende begrüßt Landschaftsarchitekt Wolfgang Blank und Prof. Stefan Zimmermann von der Hochschule für Technik Stuttgart. Nach einer kurzen Einführung in die Thematik übergibt der Vorsitzende das Wort an die beiden Fachplaner.

 

Landschaftsarchitekt Blank verweist auf die Drohnenbefliegung, mit der geprüft wurde, ab welcher Höhe ein Rundumfernblick ins Neckarbecken, über den Schurwald hinweg bis zur Schwäbischen Alb und nach Stuttgart, aber auch in die Backnanger Bucht gewährleistet ist und auf die vorläufige Standortfestlegung. Bei dem auf einer Kuppe liegenden Grundstück gibt es keine Einschränkungen in naturschutzrechtlicher oder landschaftsschutzrechtlicher Hinsicht. Dies wurde auch vom Landratsamt im Rahmen einer Vorabprüfung bestätigt. Der Standort für den Turm liegt am Kreuzungspunkt von zwei Wanderwegen und am regionalen Radwegenetz. Er liegt räumlich zwischen den beiden Landschaftsparkprojekten Remstal und Murr/Bottwar. Das Ganze ist auch im Sinne der Region Stuttgart, die bereits verschiedene Masterpläne in Auftrag gegeben hat, um die Region attraktiver zu machen. Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie soll auch abgeklärt werden, welche Fördermöglichkeiten es gäbe.

 

Prof. Zimmermann betont, dass es sich um einen reinen Wanderturm handle, eine zusätzliche Parkierung bzw. eine Bewirtung sei nicht vorgesehen.

Nachfolgend stellt er die drei prämierten Arbeiten anhand von Planunterlagen und Modellen vor. Bewusst wurden drei unterschiedliche Materialien gewählt.

 

Modell 1 ist eine fast geschlossene viereckige Röhre in einer Stahlbetonkonstruktion, die an zwei Ecken über die gesamte Höhe geöffnet ist, um nach außen blicken zu können. Dazwischen liegen gegenläufige Treppen. Insgesamt wirkt dieses Modell nach außen etwas schwerfällig.

 

Modell 2 besteht aus dünnen Stahlstangen mit eingehängten Treppenläufen und Podesten. Ein sehr offener Entwurf, bei dem Schwindelfreiheit gefragt ist. Es handelt sich um eine äußerst elegante Landschaftsskulptur, die allerdings mit ihren schlanken Röhren wegen der geforderten Statik und Stabilität eine große konstruktive Herausforderung darstellen würde.

 

Modell 3 stellt einen sehr unkonventionellen Turm dar, bei dem heimische Hölzer verwendet werden sollen, die zu einer Röhre mit zwei inneren gegenläufigen Spindeltreppen gestapelt werden. Von der Optik würde dieser Entwurf aussehen wie ein riesiger Reisighaufen. Bei diesem Modell stellt sich allerdings die Frage nach der Dauerhaftigkeit, insbesondere in Bezug auf Feuchtigkeit und Nässe sowie den Folgen von Witterungsreinflüssen und Temperaturwechseln.

 

Der Vorsitzende fügt an, dass es in der Machbarkeitsstudie um die Realisierbarkeit der Entwürfe, die voraussichtlichen Baukosten und um die Fördermöglichkeiten gehe. Sobald diese vorliege, wird es in die Bürgerbeteiligung gehen, um durch eine möglichst große und frühe Transparenz eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung zu erreichen. Im Zuge der Bürgerbeteiligung ist auch eine gemeinsame Besichtigung des neuen Aussichtsturms auf dem Schönbuch bei Herrenberg geplant. 

 

Gemeinderat Geck hält die abgelieferten Arbeiten für sehr ansprechend und spannend. Für Berglen ist solch ein Projekt sicherlich etwas ganz Tolles. Der Sprung in die Realität sollte jedoch früh gemacht werden, da der Aussichtsturm an einer viel befahrenen Straße liegt. Man kommt also um eine gewisse Infrastruktur nicht herum, will man ein Wildparken vermeiden. Auch ein Betreiber ist seiner Meinung nach notwendig, da der Standort abseits der Bebauung liegt und auch der Zugang von dort nicht einsehbar ist. Auch die Frage der Sicherheit ist zu berücksichtigen. Man sollte sich deshalb jetzt nicht von der Euphorie leiten lassen, sondern ganz gezielt in der Machbarkeitsstudie von Anfang an prüfen, was an diesem Standort alles benötigt wird und wer die Verantwortung für den Aussichtsturm übernimmt.

 

Bürgermeister Friedrich sagt zu, diesen Hinweis aufzunehmen. Die Ergebnisse des Bürgerbeteiligungsverfahrens sollen in die Machbarkeitsstudie eingearbeitet und die Studie anschließend dem Gremium präsentiert werden. Der Vorsitzende führt weiter aus, dass in diesem Zusammenhang dann zu entscheiden sei, ob man sich gemeinsam auf den Weg zur Umsetzung des Projektes machen möchte.