Zu den näheren
Einzelheiten wird auf die Jahresrechnung 2014 verwiesen.
Das Haushaltsjahr 2014 schließt mit einem durchaus
erfreulichen Ergebnis ab. Die Zuführung des Verwaltungs- an den
Vermögenshaushalt liegt um ca. 146.000 Euro unter der Zuführung des Jahres
2013, historisch betrachtet für die Gemeinde Berglen aber noch immer auf sehr
hohem Niveau (fünftbestes Ergebnis aller Zeiten). Im Haushaltsjahr 2014 wurde
erstmals seit 2009 wieder eine Entnahme aus der Rücklage notwendig, um die
Ausgaben zu decken.
Die Zuführung des Verwaltungs- an den
Vermögenshaushalt im Haushaltsjahr 2014, also die freie Investitionsspitze,
beträgt 1.831.845,05 €, während bei
der Haushaltsplanaufstellung davon ausgegangen wurde, dass im Jahr 2014
lediglich eine Zuführung i.H.v. 450.000,00 € erwirtschaftet werden kann. Die Netto-Investitionsrate (Zuführung zum
Vermögenshaushalt abzüglich Kredittilgungen) beträgt 2014 1.744.925,41 € (2013: 1.880.530,62 €, 2012: 1.602.195,63 €). Bei
6.014 Einwohnern (30.06.2014) entspricht dies 290,14 €/Einwohner (Vorjahr: 313,74 €/Einwohner).
Auf die
Erläuterungen der Seiten 39 ff. der Jahresrechnung wird verwiesen. Dort sind
die Gründe für die Veränderung der Investitionsrate aufgeführt.
Der Schuldenstand des Gemeindehaushalts
(ohne Wasserwerk) verringerte sich erneut und beträgt damit zum 31.12.2014 449.936,60 € bzw. 74,81 €/Einwohner (31.12.2013: 536.856,24 € bzw. 89,57 €/Einw.).
Er ist in Höhe der Kredittilgungen 2014 gesunken.
Darüber hinaus
konnte in 2014 auf die veranschlagte Darlehensaufnahme
in Höhe von 1.750.000,00 € komplett
verzichtet werden.
Im Gegensatz zu
den Vorjahren wurde im Jahr 2014 eine Rücklagenentnahme i.H.v. 697.672,20 €
notwendig (Vorjahr Rücklagenzuführung:1.235.380,16 €). Diese liegt jedoch
2.122.727,80 € unter der veranschlagten Rücklagenentnahme in Höhe von
2.820.400,00 €.
Der Stand der allgemeinen Rücklage beträgt
zum 31.12.2014 5.136.667,32 € bzw.
854,12 €/Einwohner.
Wird dem
Rücklagenbestand die Verschuldung (ohne Wasserwerk) gegenübergestellt, ergibt
sich ein Überschuss zum 31.12.2014 von 4.686.730,72 €. Erweitert man diese
Betrachtung um den Schuldenstand des Wasserwerks zum 31.12.2014 in Höhe von
2.577.386,26 € verbleibt weiterhin ein Überschuss i.H.v. 2.109.344,46 €. Damit
ist die Gemeinde Berglen samt Sonderrechnungen effektiv schuldenfrei.
Bei der in diesem
Jahr notwendig gewordenen Rücklagenentnahme ist zu beachten, dass diese
ausschließlich zur Finanzierung von umfangreichen Investitionen notwendig wurde
und somit auch ein entsprechender materieller Gegenwert entstanden ist.
Bei der
Betrachtung des Rücklagenstandes muss auch bedacht werden, welche großen
Ausgabepositionen die nächsten Jahre gestemmt werden müssen (siehe
Investitionsprogramm Haushalt 2015):
-
Umbau Rathaus 120.000,00
€
-
Neubeschaffung Feuerwehrfahrzeuge 450.000,00
€
-
Neubau einer Sporthalle (ca. 2,2 Mio. € bereits
finanziert) 3.300.000,00 €
-
Umbau ehemalige Grundschule Vorderweißbuch 360.000,00 €
-
Ausbau Kinderbetreuung 2.000.000,00
€
-
Neuer Kunstrasen Sportplatz Erlenhof 150.000,00
€
-
Straßensanierungen 1.480.000,00
€
-
Umrüstung Straßenbeleuchtung auf LED 280.000,00
€
-
Kanalsanierungen 1.850.000,00
€
-
Sanierung Pumpwerk Streich 100.000,00 €
-
Kostenanteil Flurbereinigung 710.000,00 €
-
Feldwegsanierungen 600.000,00
€
Insgesamt 11.400.000,00
€
Dies sind jedoch
lediglich die größeren, investiven Maßnahmen im Vermögenshaushalt. Hinzu kommen
die ansteigenden Personalkosten im Kinderbetreuungsbereich, da zur Umsetzung
des Rechtsanspruches auf einen Betreuungsplatz und den deutlich gestiegenen
Kinderzahlen in den Einrichtungen mehr Personal eingestellt werden muss, sowie
der Unterhaltungsstau der gemeindlichen Liegenschaften (insbesondere
Friedhöfe).
Diese Kosten
belasten langfristig den Verwaltungshaushalt, was sich negativ auf die
Zuführung zum Vermögenshaushalt und damit auf die Netto-Investitionsrate
auswirkt.
Zusätzlich wirken
sich die hohen Gewerbesteuereinnahmen, zwei Jahre zeitversetzt, negativ auf die
Schlüsselzuweisungen aus dem kommunalen Finanzausgleich aus, die im Jahr 2014
immerhin mit 2.114.572,60 € ca. 15,7 % der Einnahmen des Verwaltungshaushaltes
ausmachten.
Verwaltungshaushalt:
Der
Verwaltungshaushalt liegt mit 13.464.290,67 € (Vorjahr 12.548.250,30 €) um
797.550,67 € (6,3 %) über dem Planansatz von 12.666.740,00 €. Wenn die
Zuführung des Verwaltungs- an den Vermögenshaushalt außer Acht gelassen wird,
ergibt sich folgender Vergleich:
Die für dieses
Ergebnis maßgebenden Mehr- bzw. Mindereinnahmen und Mehr- bzw. Minderausgaben
sind auf den Seiten 40-42 des beigefügten Rechenschaftsberichts detailliert
erläutert.
Vermögenshaushalt:
Der
Vermögenshaushalt liegt mit 4.736.819,73
€ (Vorjahr 3.644.981,77 €) um 2.585.380,27 € (35,3 %) unter dem Planansatz
von 7.322.200,00 €. In nachfolgender Aufstellung ist zusätzlich bei den
Einnahmen die Zuführung des Verwaltungs- an den Vermögenshaushalt sowie die
Rücklagenentnahme und bei den Ausgaben die Rücklagenzuführung außer Acht
gelassen und dann verglichen worden:
Die Einnahmen und
Ausgaben des Vermögenshaushalts sind in beiliegendem Rechenschaftsbericht auf
den Seiten 43-56 ausführlich erläutert.
1 x Kämmerei
1 x Landratsamt (über Kämmerei)
Dem Gemeinderat wird die Feststellung der
Jahresrechnung wie folgt empfohlen:
1. Die über- und außerplanmäßigen Ausgaben
werden, soweit sie in der Zuständigkeit des Gemeinderats bzw. des Verwaltungs-
und Finanzausschusses fallen (siehe B 2 des beiliegenden Rechenschaftsberichts
2014), genehmigt.
2. Der Bildung der Haushaltsreste im
Verwaltungs- und Vermögenshaushalt (siehe B 1 des beiliegenden Rechenschaftsberichts
2014) wird zugestimmt.
3. Der Entnahme aus der allgemeinen Rücklage in
Höhe von 697.672,20 € wird zugestimmt.
4. Die Jahresrechnung 2014 wird gem. § 95
Gemeindeordnung wie folgt festgestellt:
5.
Die Vermögensrechnung 2014 (Geldvermögensrechnung nach § 43 GemHVO) wird wie
folgt festgestellt: