Anfang des Jahres wurde die
Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung mbH (GMA) beauftragt eine
Entwicklungsplanung für die Kindertageseinrichtungen in Berglen zu erstellen.
In der Zwischenzeit fanden drei Sitzungen des Arbeitskreises statt und es wurde
eine schriftliche Elternbefragung in Berglen durchgeführt. Die Untersuchung ist
nun abgeschlossen und ist der Vorlage als Anlage beigefügt.
Nachdem die Ergebnisse der
Untersuchung sowie die Handlungsempfehlungen dem Kindergarten-, Jugend-, und
Schulbeirat am 14. September 2015 ausführlich vorgestellt wurden (Niederschrift
siehe Anlage), wird Frau Stefanie Geßmann-Reichert von der Gesellschaft für
Markt- und Absatzforschung mbH in der heutigen Sitzung auch den Gemeinderat
darüber informieren.
Es wurde eine Bestandsanalyse
der Kindertageseinrichtungen durchgeführt. Nach der Auswertung statistischer
Rahmendaten und der Analyse des geplanten Wohnungsneubaus in Berglen wurden die
zukünftigen Kinderzahlen in der Gemeinde prognostiziert und - unter
Einbeziehung der Ergebnisse der Elternbefragung - der zukünftige Bedarf an Betreuungsplätzen
ermittelt sowie eine Standortalternativenprüfung vorgenommen.
Die Elternbefragung ergab, dass
die meisten Kinder mit zwei oder drei Jahren in einer Kindertageseinrichtung
aufgenommen werden sollen. Die am häufigsten gewünschte Betreuungszeit beträgt
sechs Stunden im Rahmen der verlängerten Öffnungszeiten. Als wichtigstes
Kriterium für die Wahl einer Kindertageseinrichtung wurde mit einer deutlichen
Mehrheit die Nähe zum Wohnort angegeben.
Die Ergebnisse der Untersuchung
bestätigen, dass der Bedarf an Betreuungsplätzen weiter steigen wird. Neben der
erhöhten Nachfrage nach Betreuungsplätzen für Kinder unter drei Jahren wird
dafür vor allem die sukzessive Aufsiedlung der Neubaugebiete sowie eine stetige
Änderung im Altbestand verantwortlich gemacht. Nach Einschätzungen der GMA entsteht
in Berglen bis zum Jahr 2019/2020 ein zusätzlicher Betreuungsbedarf von ca. ein
bis zwei Gruppen. Wo die notwendigen Betreuungsplätze eingerichtet werden
könnten, wurde in einer Standortalternativenprüfung untersucht. Dabei wurden
sowohl Erweiterungsmöglichkeiten in vorhandenen Einrichtungen, als auch ein
möglicher Neubau bzw. eine Umnutzung von vorhandenen Gebäuden berücksichtigt.
Die Untersuchung der
Erweiterungsmöglichkeiten von bestehenden Einrichtungen ergab, dass mit
Ausnahme der Kindertageseinrichtung Rappelkiste keine zusätzlichen Plätze
geschaffen werden können. Zwischenzeitlich wurde von der Gemeindeverwaltung
geprüft, ob eine Erweiterung der Kleingruppe in der Kindertageseinrichtung
Rappelkiste zu einer vollen AM-Gruppe möglich wäre. Da die Gemeinde eine
positive Rückmeldung vom KVJS erhalten hat, soll die Gruppe, sobald
zusätzliches Personal gefunden wurde, entsprechend umgewandelt werden. Dies
bedeutet einen Platzgewinn von zusätzlichen zehn Plätzen, die den aktuellen
Zeitdruck und die vorhandene Überbelegung mindern.
Die GMA hat weitere
Alternativstandorte in der Gemeinde geprüft, die jedoch alle nur bedingt
geeignet wären. Aufgrund des Zeitdrucks bleibt von den Alternativen kurzfristig
nur ein Umbau des Schulgebäudes in Vorderweißbuch als Option.
Eine weitere Möglichkeit zur
Schaffung der notwendigen Betreuungsplätze sieht die Gemeindeverwaltung in
einer interkommunalen Zusammenarbeit. Auch darüber wurde der Kindergartenbeirat
am 14. September bereits informiert.
Bei Gesprächen mit der Stadt
Winnenden wurde festgestellt, dass in den Kindertageseinrichtungen in Bürg und
Birkmannsweiler einige Plätze nicht belegt sind und Gruppen ggf. teilweise
geschlossen werden müssten. Die Gemeinde Berglen könnte sich in diesen zwei
Kindertageseinrichtungen gegen Kostenersatz ein bestimmtes Platzkontingent
sichern und dadurch einen kostenintensiven Neu- bzw. Umbau in Berglen
vermeiden. Das Schulgebäude in Vorderweißbuch würde dann einer anderen Nutzung
zur Verfügung stehen. Der Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz wäre durch
das dort schnell verfügbare Platzangebot sichergestellt. Manche Familien
müssten dann jedoch die kommunalen Grenzen verlassen, um eine
Kindertageseinrichtung zu besuchen. Der in der Elternumfrage gewünschte
„wohnortnahe“ Kita-Platz könnte jedoch durch die Nähe zum Baugebiet
Stöckenhäule (Kita Bürg) zumindest teilweise umgesetzt werden. Als positiv
bewertet wird zudem, dass die Einrichtung in Birkmannsweiler auf dem Arbeitsweg
vieler Familien liegt. Die Akzeptanz der Elternschaft bleibt abzuwarten.
Beteiligungsmöglichkeiten bei der Entwicklung von Konzeption und Öffnungszeiten
sowie die Ausgestaltung der Kooperation zwischen Grundschule und
Kindertageseinrichtung müssten noch definiert werden.
Grundsätzlich wird eine
kommunale Zusammenarbeit von beiden Seiten befürwortet. Um die genauen Inhalte
einer möglichen Kooperationsvereinbarung zu klären, soll die Gemeindeverwaltung
ermächtigt werden, Verhandlungen mit der Stadt Winnenden zu führen.
3 x Hauptamt
1 x Fachberatung für Kindertageseinrichtungen
1. Der Gemeinderat
nimmt von der Entwicklungsplanung für Kindertageseinrichtungen
in Berglen Kenntnis.
2. Die
Gemeindeverwaltung wird ermächtigt, mit der Stadt Winnenden Verhandlungen
über eine interkommunale
Zusammenarbeit zu führen.