Betreff
Vorstellung der Ergebnisse des Arbeitskreises „Entwicklungsplanung für Kindertageseinrichtungen in Berglen“ durch die GMA Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung mbH
Vorlage
SV/069/2015
Aktenzeichen
460.071
Art
Sitzungvorlage

Anfang des Jahres wurde die Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung mbH (GMA) beauftragt eine Entwicklungsplanung für die Kindertageseinrichtungen in Berglen zu erstellen. In der Zwischenzeit fanden drei Sitzungen des Arbeitskreises statt und es wurde eine schriftliche Elternbefragung in Berglen durchgeführt. Die Untersuchung ist nun abgeschlossen und ist der Vorlage als Anlage beigefügt.

 

Nachdem die Ergebnisse der Untersuchung sowie die Handlungsempfehlungen dem Kindergarten-, Jugend-, und Schulbeirat am 14. September 2015 ausführlich vorgestellt wurden (Niederschrift siehe Anlage), wird Frau Stefanie Geßmann-Reichert von der Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung mbH in der heutigen Sitzung auch den Gemeinderat darüber informieren.

 

Es wurde eine Bestandsanalyse der Kindertageseinrichtungen durchgeführt. Nach der Auswertung statistischer Rahmendaten und der Analyse des geplanten Wohnungsneubaus in Berglen wurden die zukünftigen Kinderzahlen in der Gemeinde prognostiziert und - unter Einbeziehung der Ergebnisse der Elternbefragung - der  zukünftige Bedarf an Betreuungsplätzen ermittelt sowie eine Standortalternativenprüfung vorgenommen.

 

Die Elternbefragung ergab, dass die meisten Kinder mit zwei oder drei Jahren in einer Kindertageseinrichtung aufgenommen werden sollen. Die am häufigsten gewünschte Betreuungszeit beträgt sechs Stunden im Rahmen der verlängerten Öffnungszeiten. Als wichtigstes Kriterium für die Wahl einer Kindertageseinrichtung wurde mit einer deutlichen Mehrheit die Nähe zum Wohnort angegeben.

 

Die Ergebnisse der Untersuchung bestätigen, dass der Bedarf an Betreuungsplätzen weiter steigen wird. Neben der erhöhten Nachfrage nach Betreuungsplätzen für Kinder unter drei Jahren wird dafür vor allem die sukzessive Aufsiedlung der Neubaugebiete sowie eine stetige Änderung im Altbestand verantwortlich gemacht. Nach Einschätzungen der GMA entsteht in Berglen bis zum Jahr 2019/2020 ein zusätzlicher Betreuungsbedarf von ca. ein bis zwei Gruppen. Wo die notwendigen Betreuungsplätze eingerichtet werden könnten, wurde in einer Standortalternativenprüfung untersucht. Dabei wurden sowohl Erweiterungsmöglichkeiten in vorhandenen Einrichtungen, als auch ein möglicher Neubau bzw. eine Umnutzung von vorhandenen Gebäuden berücksichtigt.

 

Die Untersuchung der Erweiterungsmöglichkeiten von bestehenden Einrichtungen ergab, dass mit Ausnahme der Kindertageseinrichtung Rappelkiste keine zusätzlichen Plätze geschaffen werden können. Zwischenzeitlich wurde von der Gemeindeverwaltung geprüft, ob eine Erweiterung der Kleingruppe in der Kindertageseinrichtung Rappelkiste zu einer vollen AM-Gruppe möglich wäre. Da die Gemeinde eine positive Rückmeldung vom KVJS erhalten hat, soll die Gruppe, sobald zusätzliches Personal gefunden wurde, entsprechend umgewandelt werden. Dies bedeutet einen Platzgewinn von zusätzlichen zehn Plätzen, die den aktuellen Zeitdruck und die vorhandene Überbelegung mindern.

 

Die GMA hat weitere Alternativstandorte in der Gemeinde geprüft, die jedoch alle nur bedingt geeignet wären. Aufgrund des Zeitdrucks bleibt von den Alternativen kurzfristig nur ein Umbau des Schulgebäudes in Vorderweißbuch als Option.

 

Eine weitere Möglichkeit zur Schaffung der notwendigen Betreuungsplätze sieht die Gemeindeverwaltung in einer interkommunalen Zusammenarbeit. Auch darüber wurde der Kindergartenbeirat am 14. September bereits informiert.

Bei Gesprächen mit der Stadt Winnenden wurde festgestellt, dass in den Kindertageseinrichtungen in Bürg und Birkmannsweiler einige Plätze nicht belegt sind und Gruppen ggf. teilweise geschlossen werden müssten. Die Gemeinde Berglen könnte sich in diesen zwei Kindertageseinrichtungen gegen Kostenersatz ein bestimmtes Platzkontingent sichern und dadurch einen kostenintensiven Neu- bzw. Umbau in Berglen vermeiden. Das Schulgebäude in Vorderweißbuch würde dann einer anderen Nutzung zur Verfügung stehen. Der Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz wäre durch das dort schnell verfügbare Platzangebot sichergestellt. Manche Familien müssten dann jedoch die kommunalen Grenzen verlassen, um eine Kindertageseinrichtung zu besuchen. Der in der Elternumfrage gewünschte „wohnortnahe“ Kita-Platz könnte jedoch durch die Nähe zum Baugebiet Stöckenhäule (Kita Bürg) zumindest teilweise umgesetzt werden. Als positiv bewertet wird zudem, dass die Einrichtung in Birkmannsweiler auf dem Arbeitsweg vieler Familien liegt. Die Akzeptanz der Elternschaft bleibt abzuwarten. Beteiligungsmöglichkeiten bei der Entwicklung von Konzeption und Öffnungszeiten sowie die Ausgestaltung der Kooperation zwischen Grundschule und Kindertageseinrichtung müssten noch definiert werden.

 

Grundsätzlich wird eine kommunale Zusammenarbeit von beiden Seiten befürwortet. Um die genauen Inhalte einer möglichen Kooperationsvereinbarung zu klären, soll die Gemeindeverwaltung ermächtigt werden, Verhandlungen mit der Stadt Winnenden zu führen.

  


3 x Hauptamt

1 x Fachberatung für Kindertageseinrichtungen


1. Der Gemeinderat nimmt von der Entwicklungsplanung für Kindertageseinrichtungen
    in Berglen Kenntnis.

 

2. Die Gemeindeverwaltung wird ermächtigt, mit der Stadt Winnenden Verhandlungen
    über eine interkommunale Zusammenarbeit zu führen.