Betreff
Feststellung Rechnungsergebnis 2017 Wasserwerk - Vorberatung
Vorlage
VFA/022/2018
Aktenzeichen
913.69
Art
Sitzungsvorlage VFA

1. Lagebericht

Das Wirtschaftsjahr 2017 schließt mit einem Gewinn in Höhe von 96.466,12 € (2016: Gewinn in Höhe von 62.650,15 €) ab.

 

Die verkaufte Wassermenge ist mit 256.382 m³ (Vorjahr: 251.239 m³) etwas höher als im Vorjahr.

 

Der Erlös aus dem Wasserverkauf beträgt 765.033,32 € (Vorjahr 757.721,88 €).

 

Der Aufwand für den Wasserbezug von 124.251 m³ (Vorjahr 81.270 m³) vom Zweckverband Wasserversorgung Berglen-Wieslauf hat sich auf 86.888,69 € (Vorjahr 73.694,02 €) erhöht.

 

Der Anstieg des Fremdwasserbezugs erklärt sich durch den heißen Sommer im vergangenen Jahr. Die Quellschüttung der eigenen Quellen ging leicht zurück und die Wassermehrabnahme musste durch Wasserzukäufe vom Zweckverband Berglen-Wieslauf gedeckt werden. Hinzu kam, dass durch die Starkregenereignisse Probleme mit der Wasserqualität einzelner Quellen einhergingen, die aufgrund Eintrübungen oder Keimbelastungen immer wieder vom Netz genommen werden mussten.

 

Auch wenn das Wasserwerk Berglen kein Wasser vom Zweckverband bezieht, entstehen für die Vorhaltung der Bezugsrechte jährliche Kosten in Höhe von 46.473,91 € (Stand 2017):

 

Während die Aufwendungen für bezogene Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe (Materialverbrauch) in 2017 gegenüber 2016 gestiegen sind, haben sich die Aufwendungen für bezogene Leistungen reduziert. Insgesamt hat sich der Materialaufwand um 2.096,26 € auf 330.724,03 € reduziert.

 

Die finanzielle Lage des Wasserwerks Berglen ist geordnet. Die Eigenkapitalquote beträgt 30,01 % (Vorjahr 28,22 %). Das Eigenkapital beträgt nach der Bilanz zum 31.12.2017 1.485.665,49 € (Vorjahr 1.389.199,37 €) und ist in Höhe des Jahresgewinns 2017 (96.466,12 €) gestiegen.

 

Die Kapitalunterdeckung zur - nach Auffassung der Finanzverwaltung - notwendigen Eigenkapitalausstattung von 30% (1.485.245,00 €) hat gegenüber dem Vorjahr (87.700,46 €) verbessert. Zum 31.12.2017 liegt eine Kapitalüberdeckung in Höhe von 420,00 € vor.

 

 

Der Vermögensplan 2017 weist zum Jahresende einen Finanzierungsmehrbetrag in Höhe von 771.262,04 € (Vorjahr Finanzierungsfehlbetrag 391.257,22 €) aus. Dies ist auf die getätigte Darlehensaufnahme in Höhe von 1.000.000,00 € zurückzuführen. Dadurch hat sich in der langfristigen Finanzierung die Deckungsmittellücke auf -380.346,00 € (Vorjahr              -1.151.607,80 €) deutlich reduziert. Von der geplanten Aufnahme eines externen Darlehens wurde im Wirtschaftsjahr 2017 abgesehen. Da im Herbst des Jahres 2017 bereits absehbar war, dass der Jahresabschluss der Gemeinde deutlich besser als erwartet ausfallen wird und die im Investitionsprogramm ausgewiesenen Darlehensaufnahmen der nächsten Jahre nicht in der geplanten Höhe notwendig werden, wurde im Haushaltsplan 2018 ein inneres Darlehen der Gemeinde an das Wasserwerk in Höhe von 1.280.000,00 € veranschlagt. Die Zinszahlungen fließen so nicht an einen externen Dritten, sondern verbleiben bei der Gemeinde.

 

 

2. Erläuterungen zur Bilanz

Das Anlagevermögen hat sich um rd. 90.000 € auf 4.844.410,31 € (von 4.753.983,44 € im Vorjahr) erhöht. Dies ist darauf zurückzuführen, dass im Jahr 2017 erneut mehr investiert wurde als Abschreibungen angefallen sind.

 

Im Jahr 2017 wurden folgende Investitionsvorhaben erstellt bzw. aktiviert:

 

 

Der Bestand an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen hat mit 81.526,33 € zum Vorjahr (77.386,80 €) zugenommen.

 

 

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betragen zum Jahresende 64.099,67 € (Vorjahr 152.147,16€). Diese gliedern sich wie folgt auf:

 

Wasserzins:                                                               60.685,92 €

Verbrauchsabrechnung:                                         3.413,75 €

 

Das Stammkapital des Wasserwerks Berglen beträgt unverändert 204.516,75 €. Die allgemeine Rücklage beträgt wie im Vorjahr 1.254.738,39 €.

 

Das Eigenkapital hat sich durch den Jahresgewinn 2017 auf 1.485.665,49 € (von 1.389.199,37 € im Vorjahr) erhöht.

 

Der Verlustvortrag aus dem Vorjahr beträgt 70.055,77 € (Vorjahr 132.705,92 €). Durch den Jahresgewinn 2017 von 96.466,12 € (Vorjahresgewinn i.H.v. 62.650,15 €) wird der Bilanzverlust abgebaut und es entsteht ein Bilanzgewinn in Höhe von 26.410,35 €.

 

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten reduzieren sich durch die Tilgungsleistungen i.H.v. 162.347,91 € im Jahr 2017 zum 31.12.2017 auf 1.652.857,77 € (Vorjahr 1.815.205,68 €).

 

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen haben sich auf 43.854,81 € (Vorjahr 103.244,64 €) reduziert.

 

Die Verbindlichkeiten gegenüber der Gemeinde haben sich erhöht und betragen 1.761.032,31 € (Vorjahr 1.607.962,25 €), davon Gemeindedarlehen: 1.286.323,44 € (Vorjahr 337.452,63 €), Kassenmehrausgaben: 453.487,52 € (Vorjahr 1.244.220,24 €) und die entsprechende Verzinsung des Kassenverrechnungssaldos i.H.v. 21.221,35 € (Vorjahr 26.289,38 €).

 

Die Darlehen betragen damit zum 31.12.2017 insgesamt 2.939.181,21 € (Vorjahr 2.152.658,31 €). Dies entspricht 473,91 €/Einwohner (Einwohnerzahl zum 31.12.2016: 6.202) (Vorjahr 350,82 €/Einwohner).

 

Die Tilgungsausgaben 2017 betragen 213.477,10 € (Vorjahr 209.725,44 €).

 

 

3. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die verkaufte Wassermenge von 256.382 m³ (2016: 251.239 m³, 2015: 254.127 m³, 2014: 245.692 m³, 2013: 246.325 m³, 2012: 240.219 m³, 2011: 234.425 m³, 2010: 238.226 m³, 2009: 239.889 m³, 2008: 235.708 m³) ist höher als im Vorjahr. Der Wasserpreis beträgt seit dem 01.01.2015 2,43 €/m³. Der kostendeckende Wasserpreis (nach der Gewinn- und Verlustrechnung; Aufwendungen: 698.615,82 €; sonstige Erlöse: 30.048,62 €) würde, ohne die Grundgebühr, 2,61 €/m³ netto betragen. Mit der Grundgebühr in Höhe von 5,10 €/Monat netto und der Zählergebühr i.H.v. 0,36 €/Monat netto (insgesamt ca. 138.500 €) läge der kostendeckende (einheitliche) Wasserpreis für das Wirtschaftsjahr 2017 bei 2,07 €/m³ netto.

 

Die Einnahmen aus dem Wasserverkauf haben sich auf 765.033,32 € erhöht (2016: 757.721,88 €, 2015: 743.680,64 €, 2014: 619.438,59, 2013: 617.903,33 €, 2012: 616.096,81 €, 2011: 612.930,93 €, 2010: 607.787,20 €, 2009: 607.045,24 €, 2008: 602.906,39 €).

 

Die sonstigen Umsatzerlöse (insbesondere Kostenersätze für die Behebung von Rohrbrüchen) belaufen sich auf 8.740,86 € (Vorjahr 19.519,30 €) und liegen damit deutlich unter dem Ergebnis des Vorjahres. Diese Einnahmen sind im Vorfeld schwer zu kalkulieren.

 

Der Wasserbezug vom Zweckverband Berglen-Wieslauf in 2017 ist deutlich auf 124.251 m³ (Vorjahr 81.270 m³) gestiegen. Der Aufwand für den Fremdwasserbezug hat sich entsprechend auf 86.888,69 € erhöht (2016: 73.694,02 €, 2015: 69.422,53 €, 2014: 61.308,07 €, 2013: 73.174,24 €, 2012: 71.238,91 €, 2011: 50.471,98 €, 2010: 51.507,96 €, 2009: 60.468,30 €, 2008: 49.276,35 €).

 

Der Anstieg des Fremdwasserbezugs erklärt sich durch den heißen Sommer im vergangenen Jahr. Die Quellschüttung der eigenen Quellen ging leicht zurück und die Wassermehrabnahme musste durch Wasserzukäufe vom Zweckverband Berglen-Wieslauf gedeckt werden. Hinzu kam, dass durch die Starkregenereignisse Probleme mit der Wasserqualität einzelner Quellen einhergingen, die aufgrund Eintrübungen oder Keimbelastungen immer wieder vom Netz genommen werden mussten.

 

Weitere Gründe für den Fremdwasserbezug sind:

 

-       immer wieder auftretende Rohrbrüche sowie

-       die Abdeckung des Spitzenlastausgleichs (hohe Wasserentnahme über kurzen Zeitraum, z.B. Löschwasser, Netzmessungen,…).

 

Der Stromverbrauch im Jahr 2017 ist mit 168.550 kWh, gegenüber 2017 mit 202.986 kWh, um 34.436 kWh gesunken. Die Strombezugskosten sind auf 30.978,35 € gesunken (2016: 36.713,25 €, 2015: 34.176,56 €, 2014: 24.314,38 €, 2013: 36.845,77 €, 2012: 37.697,96 €, 2011: 31.215,74 €, 2010: 34.602,04 €, 2009: 23.147,94 €, 2008: 16.385,67 €). Die Stromlieferverträge der Gemeinde und des Wasserwerks werden regelmäßig gemeinsam mit anderen Kommunen und kommunalen Einrichtungen über den Gemeindetag Baden-Württemberg ausgeschrieben. Die Abrechnung 2016 beinhaltete die Abschläge für 13 Monate.

 

Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe erhöhen sich 2017 auf 27.364,41 € (2016: 14.261,49 €, 2015: 10.820,53 €, 2014: 42.408,73 €, 2013: 27.259,86 €, 2012: 21.294,20 €, 2011: 20.817,11 €, 2010: 27.415,03 €, 2009: 61.296,33 €, 2008: 20.613,11 €). Es wurde mehr Material bezogen, was sich auch an der Bestandsvergrößerung der Vorräte in der Bilanz zeigt.

 

Die Aufwendungen für bezogene Leistungen (Unterhaltungsaufwand) sind mit 171.533,52 € niedriger als im Vorjahr (2016: 189.878,64 €, 2015: 192.956,59 €, 2014: 179.859,89 €, 2013: 178.174,50 €, 2012: 150.643,19 €, 2011: 185.786,06 €, 2010: 172.516,73 €, 2009: 172.597,41 €, 2008: 119.108,56 €). Im Jahr 2017 lagen weniger Rohrbrüche (vier Rohrbrüche an Hausanschlüssen, neun Rohrbrüche an Hauptleitungen) vor als im Vorjahr (Rohrbrüche 2016: Hausanschlüsse: zehn, Hauptleitungen: sechs).

 

Insgesamt hat sich der Materialaufwand gegenüber dem Vorjahr auf 330.724,03 € (2016: 332.820,29 €; 2015: 307.376,21 €, 2014: 307.891,07 €, 2013: 315.454,37 €, 2012: 280.874,26 €, 2011: 288.290,89 €, 2010: 286.041,76 €, 2009: 317.509,98 €; 2008: 205.383,69 €) reduziert.

 

Der Wasserverlust im Jahr 2017 liegt mit 9,16 % etwas unter dem des Vorjahres (2016: 11,61 %, 2015: 8,87 %, 2014: 11,09 %, 2013: 23,69 %, 2012: 22,55 %, 2011: 19,44 %, 2010: 23,44 %, 2009: 23,37 %, 2008: 18,51%).

 

Der Wasserverbrauch für Bauwasser, der Anteil für die Reinigungsmaßnahmen, die Übungen und Einsätze der Feuerwehr und des Betriebswassers können nur geschätzt werden.

 

Die Wasserverluste entstanden durch die aufgetretenen Rohrbrüche an Hauptleitungen, Hydranten und Hausanschlussleitungen.

 

Das Wasserwerk Berglen beschäftigt nur noch eine Reinigungskraft und die Hilfskräfte, um die Wasserzählerablesung durchzuführen. Der Personalaufwand betrug in 2017 6.427,19 € (2016: 6.865,85 €, 2015: 6.804,35 €, 2014: 6.690,32 €, 2013: 6.601,85 €, 2012: 3.820,75 €, 2011: 8.209,25 €, 2010: 5.250,66 €, 2009: 51.699,38 €, 2008: 71.282,47 €).

 

Die Abschreibungen sind 2017 mit 222.987,84 € über dem Niveau des Vorjahres mit 218.527,42 €. Dies ist auf die hohen Investitionen seit dem Jahr 2012 zurückzuführen.

 

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen betragen 2017 63.892,47 € und liegen ca. 12,9 % über dem Niveau des Vorjahres (2016: 56.611,11 €, 2015: 81.118,80 €, 2014: 71.335,41 €, 2013: 80.363,10 €, 2012: 86.485,77 €, 2011: 87.535,61 €, 2010: 86.238,28 €, 2009: 81.020,46 €, 2008: 69.487,65 €). Im Jahr 2017 wurde die Wassergebührenkalkulation der Jahre 2018 – 2020 durchgeführt. Des Weiteren erfolgte das Erstmapping der Jahresabschlüsse für die verpflichtende E-Bilanz.

 

Die Zinsaufwendungen sind mit 74.222,81 € (2016: 121.306,98 €, 2015: 86.896,23 €, 2014: 100.073,07 €, 2013: 104.434,60 €, 2012: 106.800,18 €, 2011: 115.791,90 €, 2010: 125.964,53 €, 2009: 127.033,11 €, 2008: 138.937,48 €) deutlich niedriger als im Vorjahr.

 

Das Wasserwerk wickelt seine Kassen- und Bankgeschäfte über die Gemeindekasse ab. Die notwendige Verzinsung der gegenseitigen Kassensalden ist mit 21.221,35 € (2016: 26.289,38 €, 2015: 13.539,01 €, 2014: 24.598,85 €, 2013: 42.100,01 €, 2012: 38.443,56 €, 2011: 34.970,73 €, 2010: 37.147,40 €, 2009: 46.938,14 €, 2008: 52.684,71 €) in vorstehendem Zinsbetrag enthalten.

 

Die Verzinsung der von der Gemeinde gewährten Darlehen erforderte 2017 einen Aufwand von 8.436,32 € (2016: 9.906,28 €, 2015: 11.567,97 €, 2014: 18.320,10 €, 2013: 15.226,27 €, 2012: 17.864,54 €, 2011: 26.778,93 €, 2010: 31.326,85 €, 2009: 35.874,79 €, 2008: 40.422,73 €).

 

Der Jahresgewinn 2017 in Höhe von 96.466,12 € (2016: 62.650,15 €, 2015: 97.194,05 €, 2014: 30.824,05 €, 2013: -13.341,76 €, 2012: 9.047,49 €, 2011: -28.689,41 €, 2010:              -30.741,37 €, 2009: -34.567,45 €, 2008: -22.105,12 €) soll zur Tilgung des Verlustvortrages in Höhe von 70.055,77 € verwendet und der verbleibende Rest in Höhe von 26.410,35 € auf neue Rechnung vorgetragen werden.

 

Als Beratungsunterlagen liegen bei:

 

·      Die Beschlussvorlage für 2017,

·      die Bilanz 2017,

·      die Gewinn- und Verlustrechnung 2017,

·      die Übersicht der Darlehensentwicklung 2017,

·      die Übersicht des Anlagevermögens 2017,

·      die Vermögensplan-Abrechnung 2017,

·      die Energieverbrauchsbilanz 2006-2017 sowie

·      die Wassermengenbilanz 2016-2017.

 


1 x Kämmerei


Der Verwaltungs- und Finanzausschuss empfiehlt dem Gemeinderat folgende Beschlussfassung:

 

Der Gemeinderat stellt den Jahresabschluss des Wasserwerks Berglen für das Wirtschaftsjahr 2017 entsprechend der nachfolgenden Beschlussvorlage fest.