1. Lagebericht
Das Wirtschaftsjahr 2017 schließt mit einem Gewinn in Höhe von 96.466,12 € (2016:
Gewinn in Höhe von 62.650,15 €) ab.
Die verkaufte Wassermenge ist mit 256.382 m³ (Vorjahr: 251.239 m³) etwas höher
als im Vorjahr.
Der Erlös
aus dem Wasserverkauf beträgt 765.033,32 € (Vorjahr 757.721,88 €).
Der Aufwand
für den Wasserbezug von 124.251 m³ (Vorjahr 81.270 m³) vom Zweckverband
Wasserversorgung Berglen-Wieslauf hat sich auf 86.888,69 € (Vorjahr 73.694,02
€) erhöht.
Der Anstieg des Fremdwasserbezugs erklärt sich durch den heißen Sommer im
vergangenen Jahr. Die Quellschüttung der eigenen Quellen ging leicht zurück und
die Wassermehrabnahme musste durch Wasserzukäufe vom Zweckverband
Berglen-Wieslauf gedeckt werden. Hinzu kam, dass durch die Starkregenereignisse
Probleme mit der Wasserqualität einzelner Quellen einhergingen, die aufgrund
Eintrübungen oder Keimbelastungen immer wieder vom Netz genommen werden
mussten.
Auch wenn das Wasserwerk Berglen kein Wasser
vom Zweckverband bezieht, entstehen für die Vorhaltung der Bezugsrechte
jährliche Kosten in Höhe von 46.473,91 € (Stand 2017):
Während die Aufwendungen für bezogene Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
(Materialverbrauch) in 2017 gegenüber 2016 gestiegen sind, haben sich die Aufwendungen für bezogene Leistungen
reduziert. Insgesamt hat sich der Materialaufwand um 2.096,26 € auf 330.724,03
€ reduziert.
Die finanzielle
Lage des Wasserwerks Berglen ist geordnet. Die Eigenkapitalquote beträgt 30,01 % (Vorjahr 28,22 %). Das
Eigenkapital beträgt nach der Bilanz zum 31.12.2017 1.485.665,49 € (Vorjahr
1.389.199,37 €) und ist in Höhe des Jahresgewinns 2017 (96.466,12 €)
gestiegen.
Die Kapitalunterdeckung
zur - nach Auffassung der Finanzverwaltung - notwendigen
Eigenkapitalausstattung von 30% (1.485.245,00 €), hat sich gegenüber dem
Vorjahr (87.700,46 €) verbessert. Zum 31.12.2017 liegt eine Kapitalüberdeckung
in Höhe von 420,00 € vor.
Der Vermögensplan
2017 weist zum Jahresende einen Finanzierungsmehrbetrag in Höhe von 771.262,04
€ (Vorjahr Finanzierungsfehlbetrag 391.257,22 €) aus. Dies ist auf die
getätigte Darlehensaufnahme in Höhe von 1.000.000,00 € zurückzuführen. Dadurch
hat sich in der langfristigen Finanzierung die Deckungsmittellücke auf -380.346,00 € (Vorjahr -1.151.607,80 €) deutlich
reduziert. Von der geplanten Aufnahme eines externen Darlehens wurde im
Wirtschaftsjahr 2017 abgesehen. Da im Herbst des Jahres 2017 bereits absehbar
war, dass der Jahresabschluss der Gemeinde deutlich besser als erwartet
ausfallen wird und die im Investitionsprogramm ausgewiesenen Darlehensaufnahmen
der nächsten Jahre nicht in der geplanten Höhe notwendig werden, wurde im
Haushaltsplan 2018 ein inneres Darlehen der Gemeinde an das Wasserwerk in Höhe
von 1.280.000,00 € veranschlagt. Die Zinszahlungen fließen so nicht an einen
externen Dritten, sondern verbleiben bei der Gemeinde.
2. Erläuterungen zur Bilanz
Das Anlagevermögen
hat sich um rd. 90.000 € auf 4.844.410,31 € (von 4.753.983,44 € im Vorjahr) erhöht.
Dies ist darauf zurückzuführen, dass im Jahr 2017 erneut mehr investiert wurde
als Abschreibungen angefallen sind.
Im Jahr 2017 wurden folgende Investitionsvorhaben erstellt bzw.
aktiviert:
Der Bestand an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen hat mit 81.526,33 € zum Vorjahr
(77.386,80 €) zugenommen.
Die Forderungen
aus Lieferungen und Leistungen betragen zum Jahresende 64.099,67 € (Vorjahr
152.147,16€). Diese gliedern sich wie folgt auf:
Wasserzins: 60.685,92
€
Verbrauchsabrechnung: 3.413,75 €
Das Stammkapital
des Wasserwerks Berglen beträgt unverändert 204.516,75 €. Die allgemeine Rücklage beträgt wie im
Vorjahr 1.254.738,39 €.
Das Eigenkapital
hat sich durch den Jahresgewinn 2017 auf 1.485.665,49 € (von 1.389.199,37 € im
Vorjahr) erhöht.
Der Verlustvortrag
aus dem Vorjahr beträgt 70.055,77 € (Vorjahr 132.705,92 €). Durch den
Jahresgewinn 2017 von 96.466,12 € (Vorjahresgewinn i.H.v. 62.650,15 €) wird der
Bilanzverlust abgebaut und es entsteht ein Bilanzgewinn in Höhe von 26.410,35
€.
Die Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten erhöhen sich durch die Tilgungsleistungen i.H.v.
162.347,91 € im Jahr 2017 zum 31.12.2017 auf 1.652.857,77 € (Vorjahr
1.815.205,68 €).
Die Verbindlichkeiten
aus Lieferungen und Leistungen haben sich auf 43.854,81 € (Vorjahr
103.244,64 €) reduziert.
Die Verbindlichkeiten
gegenüber der Gemeinde haben sich erhöht und betragen 1.761.032,31 €
(Vorjahr 1.607.962,25 €), davon Gemeindedarlehen: 1.286.323,44 € (Vorjahr
337.452,63 €), Kassenmehrausgaben: 453.487,52 € (Vorjahr 1.244.220,24 €) und
die entsprechende Verzinsung des Kassenverrechnungssaldos i.H.v. 21.221,35 €
(Vorjahr 26.289,38 €).
Die Darlehen
betragen damit zum 31.12.2017 insgesamt 2.939.181,21 € (Vorjahr 2.152.658,31
€). Dies entspricht 473,91 €/Einwohner (Einwohnerzahl zum 31.12.2016: 6.202)
(Vorjahr 350,82 €/Einwohner).
Die Tilgungsausgaben 2017
betragen 213.477,10 € (Vorjahr 209.725,44 €).
3. Erläuterungen zur Gewinn- und
Verlustrechnung
Die verkaufte
Wassermenge von 256.382 m³ (2016: 251.239 m³, 2015: 254.127 m³, 2014:
245.692 m³, 2013: 246.325 m³, 2012: 240.219 m³, 2011: 234.425 m³, 2010:
238.226 m³, 2009: 239.889 m³, 2008: 235.708 m³) ist höher als im Vorjahr. Der
Wasserpreis beträgt seit dem 01.01.2015 2,43 €/m³. Der kostendeckende
Wasserpreis (nach der Gewinn- und Verlustrechnung; Aufwendungen:
698.615,82 €; sonstige Erlöse: 30.048,62 €) würde, ohne die Grundgebühr,
2,61 €/m³ netto betragen. Mit der Grundgebühr in Höhe von 5,10 €/Monat netto
und der Zählergebühr i.H.v. 0,36 €/Monat netto (insgesamt ca. 138.500 €)
läge der kostendeckende (einheitliche) Wasserpreis für das Wirtschaftsjahr 2017
bei 2,07 €/m³ netto.
Die Einnahmen
aus dem Wasserverkauf haben sich auf 765.033,32 € erhöht (2016:
757.721,88 €, 2015: 743.680,64 €, 2014: 619.438,59, 2013: 617.903,33 €,
2012: 616.096,81 €, 2011: 612.930,93 €, 2010: 607.787,20 €, 2009:
607.045,24 €, 2008: 602.906,39 €).
Die sonstigen
Umsatzerlöse (insbesondere Kostenersätze für die Behebung von Rohrbrüchen)
belaufen sich auf 8.740,86 € (Vorjahr 19.519,30 €) und liegen damit deutlich
unter dem Ergebnis des Vorjahres. Diese Einnahmen sind im Vorfeld schwer zu
kalkulieren.
Der Wasserbezug
vom Zweckverband Berglen-Wieslauf in 2017 ist deutlich auf 124.251 m³
(Vorjahr 81.270 m³) gestiegen. Der Aufwand für den Fremdwasserbezug hat sich
entsprechend auf 86.888,69 € erhöht (2016: 73.694,02 €, 2015: 69.422,53 €,
2014: 61.308,07 €, 2013: 73.174,24 €, 2012: 71.238,91 €, 2011: 50.471,98 €,
2010: 51.507,96 €, 2009: 60.468,30 €, 2008: 49.276,35 €).
Der Anstieg des Fremdwasserbezugs erklärt
sich durch den heißen Sommer im vergangenen Jahr. Die Quellschüttung der
eigenen Quellen ging leicht zurück und die Wassermehrabnahme musste durch
Wasserzukäufe vom Zweckverband Berglen-Wieslauf gedeckt werden. Hinzu kam, dass
durch die Starkregenereignisse Probleme mit der Wasserqualität einzelner
Quellen einhergingen, die aufgrund Eintrübungen oder Keimbelastungen immer
wieder vom Netz genommen werden mussten.
Weitere Gründe für den Fremdwasserbezug
sind:
-
immer
wieder auftretende Rohrbrüche sowie
- die Abdeckung des Spitzenlastausgleichs
(hohe Wasserentnahme über kurzen Zeitraum, z.B. Löschwasser, Netzmessungen,…).
Der Stromverbrauch
im Jahr 2017 ist mit 168.550 kWh, gegenüber 2017 mit 202.986 kWh, um 34.436 kWh
gesunken. Die Strombezugskosten sind
auf 30.978,35 € gesunken (2016: 36.713,25 €, 2015: 34.176,56 €, 2014: 24.314,38
€, 2013: 36.845,77 €, 2012: 37.697,96 €, 2011: 31.215,74 €, 2010: 34.602,04 €,
2009: 23.147,94 €, 2008: 16.385,67 €). Die Stromlieferverträge der Gemeinde und
des Wasserwerks werden regelmäßig gemeinsam mit anderen Kommunen und kommunalen
Einrichtungen über den Gemeindetag Baden-Württemberg ausgeschrieben. Die
Abrechnung 2016 beinhaltete die Abschläge für 13 Monate.
Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs-
und Betriebsstoffe erhöhen sich 2017 auf 27.364,41 € (2016: 14.261,49 €,
2015: 10.820,53 €, 2014: 42.408,73 €, 2013: 27.259,86 €, 2012: 21.294,20 €, 2011:
20.817,11 €, 2010: 27.415,03 €, 2009: 61.296,33 €, 2008: 20.613,11 €). Es wurde
mehr Material bezogen, was sich auch an der Bestandsvergrößerung der Vorräte in
der Bilanz zeigt.
Die Aufwendungen
für bezogene Leistungen (Unterhaltungsaufwand) sind mit 171.533,52 €
niedriger als im Vorjahr (2016: 189.878,64 €, 2015: 192.956,59 €, 2014:
179.859,89 €, 2013: 178.174,50 €, 2012: 150.643,19 €, 2011: 185.786,06 €,
2010: 172.516,73 €, 2009: 172.597,41 €, 2008: 119.108,56 €). Im Jahr 2017
lagen weniger Rohrbrüche (vier Rohrbrüche an Hausanschlüssen, neun Rohrbrüche
an Hauptleitungen) vor als im Vorjahr (Rohrbrüche 2016: Hausanschlüsse: zehn,
Hauptleitungen: sechs).
Insgesamt hat sich der Materialaufwand gegenüber dem Vorjahr auf 330.724,03 € (2016:
332.820,29 €; 2015: 307.376,21 €, 2014: 307.891,07 €, 2013: 315.454,37 €, 2012:
280.874,26 €, 2011: 288.290,89 €, 2010: 286.041,76 €, 2009: 317.509,98 €;
2008: 205.383,69 €) reduziert.
Der Wasserverlust
im Jahr 2017 liegt mit 9,16 % etwas unter dem Wert des Vorjahres (2016: 11,61
%, 2015: 8,87 %, 2014: 11,09 %, 2013: 23,69 %, 2012: 22,55 %, 2011:
19,44 %, 2010: 23,44 %, 2009: 23,37 %, 2008: 18,51%).
Der Wasserverbrauch für Bauwasser, der
Anteil für die Reinigungsmaßnahmen, die Übungen und Einsätze der Feuerwehr und
des Betriebswassers können nur geschätzt werden.
Die Wasserverluste entstanden durch die
aufgetretenen Rohrbrüche an Hauptleitungen, Hydranten und
Hausanschlussleitungen.
Das Wasserwerk Berglen beschäftigt nur noch
eine Reinigungskraft und die Hilfskräfte, um die Wasserzählerablesung
durchzuführen. Der Personalaufwand
betrug in 2017 6.427,19 € (2016: 6.865,85 €, 2015: 6.804,35 €, 2014: 6.690,32
€, 2013: 6.601,85 €, 2012: 3.820,75 €, 2011: 8.209,25 €, 2010: 5.250,66 €,
2009: 51.699,38 €, 2008: 71.282,47 €).
Die Abschreibungen
sind 2017 mit 222.987,84 € über dem Niveau des Vorjahres mit 218.527,42 €. Dies
ist auf die hohen Investitionen seit dem Jahr 2012 zurückzuführen.
Die sonstigen
betrieblichen Aufwendungen betragen 2017 63.892,47 € und liegen ca. 12,9 %
über dem Niveau des Vorjahres (2016: 56.611,11 €, 2015: 81.118,80 €, 2014:
71.335,41 €, 2013: 80.363,10 €, 2012: 86.485,77 €, 2011: 87.535,61 €, 2010:
86.238,28 €, 2009: 81.020,46 €, 2008: 69.487,65 €). Im Jahr 2017 wurde die
Wassergebührenkalkulation der Jahre 2018 – 2020 durchgeführt. Des Weiteren
erfolgte das Erstmapping der Jahresabschlüsse für die verpflichtende E-Bilanz.
Die Zinsaufwendungen
sind mit 74.222,81 € (2016: 121.306,98 €, 2015: 86.896,23 €, 2014:
100.073,07 €, 2013: 104.434,60 €, 2012: 106.800,18 €, 2011: 115.791,90 €, 2010:
125.964,53 €, 2009: 127.033,11 €, 2008: 138.937,48 €) deutlich niedriger
als im Vorjahr.
Das Wasserwerk wickelt seine Kassen- und
Bankgeschäfte über die Gemeindekasse ab. Die notwendige Verzinsung der gegenseitigen Kassensalden ist mit 21.221,35 €
(2016: 26.289,38 €, 2015: 13.539,01 €, 2014: 24.598,85 €, 2013: 42.100,01 €,
2012: 38.443,56 €, 2011: 34.970,73 €, 2010: 37.147,40 €, 2009:
46.938,14 €, 2008: 52.684,71 €) in vorstehendem Zinsbetrag enthalten.
Die Verzinsung der von der Gemeinde
gewährten Darlehen erforderte 2017 einen Aufwand von 8.436,32 € (2016: 9.906,28
€, 2015: 11.567,97 €, 2014: 18.320,10 €, 2013: 15.226,27 €, 2012: 17.864,54 €,
2011: 26.778,93 €, 2010: 31.326,85 €, 2009: 35.874,79 €, 2008: 40.422,73 €).
Der Jahresgewinn
2017 in Höhe von 96.466,12 € (2016: 62.650,15 €, 2015: 97.194,05 €, 2014:
30.824,05 €, 2013: -13.341,76 €, 2012: 9.047,49 €, 2011: -28.689,41 €,
2010: -30.741,37 €, 2009:
-34.567,45 €, 2008: -22.105,12 €) soll zur Tilgung des Verlustvortrages in Höhe
von 70.055,77 € verwendet und der verbleibende Rest in Höhe von 26.410,35 € auf
neue Rechnung vorgetragen werden.
Als Beratungsunterlagen liegen bei:
·
Die
Beschlussvorlage für 2017,
·
die
Bilanz 2017,
·
die
Gewinn- und Verlustrechnung 2017,
·
die
Übersicht der Darlehensentwicklung 2017,
·
die
Übersicht des Anlagevermögens 2017,
·
die
Vermögensplan-Abrechnung 2017,
·
die
Energieverbrauchsbilanz 2006-2017 sowie
·
die
Wassermengenbilanz 2016-2017.
Die Mitglieder des Verwaltungs- und
Finanzausschusses haben in ihrer Sitzung vom 11.09.2018 das Rechnungsergebnis
vorberaten und in der vorliegenden Form einstimmig zur Beschlussfassung
empfohlen.
1 x Kämmerei
Der Gemeinderat stellt den Jahresabschluss
des Wasserwerks Berglen für das Wirtschaftsjahr 2017 entsprechend der
nachfolgenden Beschlussvorlage fest.