1. Lagebericht

Das Wirtschaftsjahr 2018 schließt mit einem Gewinn in Höhe von 109.514,16 € (2017: Gewinn in Höhe von 96.466,12 €) ab.

 

Die verkaufte Wassermenge ist mit 272.124 m³ (Vorjahr: 256.382 m³) höher als im Vorjahr.

 

Der Erlös aus dem Wasserverkauf beträgt 875.141,38 € (Vorjahr 765.033,32 €).

 

Der Aufwand für den Wasserbezug von 213.354 m³ (Vorjahr 124.251 m³) vom Zweckverband Wasserversorgung Berglen-Wieslauf hat sich auf 118.889,27 € (Vorjahr 86.888,69 €) erhöht.

 

Für den deutlichen Anstieg des Fremdwasserbezugs ursächlich sind mehrere Faktoren. Durch den heißen Sommer 2018 gingen die Quellschüttungen der eigenen Quellen zurück. Hinzu kam, dass durch die Starkregenereignisse Probleme mit der Wasserqualität einzelner Quellen einhergingen, die aufgrund Eintrübungen oder Keimbelastungen immer wieder vom Netz genommen werden mussten. Des Weiteren wurde durch ein Unwetter die Wasserstandsmessung des Hochbehälters Galgenberg beschädigt, sodass bis zur Schadensbehebung der Fernwasserzulauf ca. zwei Wochen lang voll geöffnet war.

 

Auch wenn das Wasserwerk Berglen kein Wasser vom Zweckverband bezieht, entstehen für die Vorhaltung der Bezugsrechte jährliche Kosten in Höhe von 47.774,56 € (Stand 2018):

 

Sowohl die Aufwendungen für bezogene Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe (Materialverbrauch), als auch die Aufwendungen für bezogene Leistungen sind im Jahr 2018, verglichen mit dem Jahr 2017, gestiegen. Insgesamt hat sich der Materialaufwand um 85.927,44 € auf 416.651,47 € erhöht.

 

Die finanzielle Lage des Wasserwerks Berglen ist geordnet. Die Eigenkapitalquote beträgt 30,53 % (Vorjahr 30,01 %). Das Eigenkapital beträgt nach der Bilanz zum 31.12.2018 1.595.179,65 € (Vorjahr 1.485.665,49 €) und ist in Höhe des Jahresgewinns 2018 (109.514,16 €) gestiegen.

 

Die Kapitalüberdeckung zur - nach Auffassung der Finanzverwaltung - notwendigen Eigenkapitalausstattung von 30% (1.567.691,00 €) hat sich gegenüber dem Vorjahr um 27.069,00 € erhöht. Zum 31.12.2018 liegt eine Kapitalüberdeckung in Höhe von 27.489,00 € vor.

 

Der Vermögensplan 2018 weist zum Jahresende einen Finanzierungsfehlbetrag in Höhe von 259.895,76 € (Vorjahr Finanzierungsmehrbetrag 771.262,04 €) aus. Dadurch hat sich in der langfristigen Finanzierung die Deckungsmittellücke auf -640.241,52 € (Vorjahr              - 380.345,76 €) deutlich erhöht.

 

Da sich der Baubeginn des neuen Hochbehälters Galgenberg verschoben hat und die Erschließung des Baugebiets Hanfäcker in Rettersburg erst im Jahr 2019 abgeschlossen sein wird, wurde von der geplanten Darlehensaufnahme im Jahr 2018 abgesehen. Im Wirtschaftsjahr 2019 steht ein inneres Darlehen vom Gemeindehaushalt in Höhe von 2.200.000,00 € zur Verfügung um den notwendigen Finanzierungsbedarf zu erfüllen.

 

 

 

2. Erläuterungen zur Bilanz

Das Anlagevermögen hat sich um rd. 90.000 € auf 4.934.141,15 € (von 4.844.410,31 € im Vorjahr) erhöht. Dies ist darauf zurückzuführen, dass im Jahr 2018 erneut mehr investiert wurde als Abschreibungen angefallen sind.

 

Im Jahr 2018 wurden folgende Investitionsvorhaben erstellt bzw. aktiviert:

 

 

Der Bestand an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen hat mit 87.485,90 € zum Vorjahr (81.526,33 €) zugenommen.

 

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betragen zum Jahresende 227.984,13 € (Vorjahr 64.099,67 €). Diese gliedern sich wie folgt auf:

 

Wasserzins: 224.171,40 €

Verbrauchsabrechnung: 3.812,73 €

 

Das Stammkapital des Wasserwerks Berglen beträgt unverändert 204.516,75 €. Die allgemeine Rücklage beträgt wie im Vorjahr 1.254.738,39 €.

 

Das Eigenkapital hat sich durch den Jahresgewinn 2018 auf 1.595.179,65 € (von 1.485.665,49 € im Vorjahr) erhöht.

 

Der Bilanzgewinn erhöht sich auf 135.924,51 € (Vorjahr Gewinnvortrag 26.410,35 €).

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten reduzierten sich durch die Tilgungsleistungen i.H.v. 163.307,28 € im Jahr 2018 zum 31.12.2018 auf 1.489.550,49 € (Vorjahr 1.652.857,77 €).

 

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen haben sich auf 103.330,73 € (Vorjahr 43.854,81 €) erhöht.

 

Die Verbindlichkeiten gegenüber der Gemeinde haben sich erhöht und betragen 2.026.856,06 € (Vorjahr 1.761.032,31 €), davon Gemeindedarlehen: 1.185.194,25 € (Vorjahr 1.286.323,44 €), Kassenmehrausgaben: 825.672,31 € (Vorjahr 453.487,52 €) und die entsprechende Verzinsung des Kassenverrechnungssaldos i.H.v. 15.989,50 € (Vorjahr 21.221,35 €).

 

Die Darlehen betragen damit zum 31.12.2018 insgesamt 2.674.744,74 € (Vorjahr 2.939.181,21 €). Dies entspricht 419,57 €/Einwohner (Einwohnerzahl zum 30.06.2018: 6.375) (Vorjahr 473,91 €/Einwohner).

 

Die Tilgungsausgaben 2018 betragen 264.436,47 € (Vorjahr 213.477,10 €).

 

 

 

3. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die verkaufte Wassermenge von 272.124 m³ (2017: 256.382 m³, 2016: 251.239 m³, 2015: 254.127 m³, 2014: 245.692 m³, 2013: 246.325 m³, 2012: 240.219 m³, 2011: 234.425 m³, 2010: 238.226 m³, 2009: 239.889 m³) ist deutlich höher als im Vorjahr. Der Wasserpreis beträgt seit dem 01.01.2018 2,55 €/m³. Der kostendeckende Wasserpreis (nach der Gewinn- und Verlustrechnung; Aufwendungen: 795.145,07 €; sonstige Erlöse: 29.513,27 €) würde, ohne die Grundgebühr, 2,81 €/m³ netto betragen. Mit der Grundgebühr in Höhe von 6,88 €/Monat netto (insgesamt ca. 175.000 €) läge der kostendeckende (einheitliche) Wasserpreis für das Wirtschaftsjahr 2018 bei 2,17 €/m³ netto.

 

Die Einnahmen aus dem Wasserverkauf haben sich auf 875.141,38 € erhöht (2017: 765.033,32 €, 2016: 757.721,88 €, 2015: 743.680,64 €, 2014: 619.438,59 €, 2013: 617.903,33 €, 2012: 616.096,81 €, 2011: 612.930,93 €, 2010: 607.787,20 €, 2009: 607.045,24 €). Ursächlich hierfür ist der gestiegene Wasserpreis ab dem 01.01.2018, aber auch der deutlich höhere Wasserverkauf i.H.v. ca. 6% zum Jahr 2017.

 

Die sonstigen Umsatzerlöse (insbesondere Kostenersätze für die Behebung von Rohrbrüchen) belaufen sich auf 14.270,66 € (Vorjahr 8.740,86 €) und liegen damit über dem Ergebnis des Vorjahres. Diese Einnahmen sind im Vorfeld schwer zu kalkulieren.

 

Der Wasserbezug vom Zweckverband Berglen-Wieslauf in 2018 ist deutlich auf 213.354 m³ (Vorjahr 124.251 m³) gestiegen. Der Aufwand für den Fremdwasserbezug hat sich entsprechend auf 118.889,27 € erhöht (2017: 86.888,69 €, 2016: 73.694,02 €, 2015: 69.422,53 €, 2014: 61.308,07, 2013: 73.174,24 €, 2012: 71.238,91 €, 2011: 50.471,98 €, 2010: 51.507,96 €, 2009: 60.468,30 €).

 

Der Anstieg des Fremdwasserbezugs erklärt sich durch den heißen Sommer im vergangenen Jahr. Die Quellschüttung der eigenen Quellen ging zurück und die Wassermehrabnahme musste durch Wasserzukäufe vom Zweckverband Berglen-Wieslauf gedeckt werden. Hinzu kam, dass durch die Starkregenereignisse Probleme mit der Wasserqualität der Quellen einhergingen, die aufgrund Eintrübungen oder Keimbelastungen immer wieder vom Netz genommen werden mussten. Eine durch ein Unwetter bedingte Überspannung hat die Wasserstandsmessung im Hochbehälter Galgenberg beschädigt. An die Fernwirkanlage wurde der Füllstand des Behälters fehlerhaft mit Null übermittelt. Daher lief, bis zur Behebung des Defektes, ca. zwei Wochen das Fernwasser voll zu.

 

Weitere Gründe für den Fremdwasserbezug sind:

 

-       immer wieder auftretende Rohrbrüche sowie

-       die Abdeckung des Spitzenlastausgleichs (hohe Wasserentnahme über kurzen Zeitraum, z.B. Löschwasser, Netzmessungen,…).

 

Der Stromverbrauch im Jahr 2018 ist mit 178.524 kWh, gegenüber 2017 mit 168.550 kWh, um 9.974 kWh gestiegen. Die Strombezugskosten sind auf 26.220,02 € gesunken (2017: 30.978,35 €, 2016: 36.713,25 €, 2015: 34.176,56 €, 2014: 24.314,38 €, 2013: 36.845,77 €, 2012: 37.697,96 €, 2011: 31.215,74 €, 2010: 34.602,04 €, 2009: 23.147,94 €). Die im Jahr 2018 verbuchten Stromabrechnungen für 2017 weisen einige Gutschriften aus. Die Stromlieferverträge der Gemeinde und des Wasserwerks werden regelmäßig gemeinsam mit anderen Kommunen und kommunalen Einrichtungen über den Gemeindetag Baden-Württemberg ausgeschrieben.

 

Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe reduzieren sich 2018 auf 18.925,41 € (2017: 27.364,41 €, 2016: 14.261,49 €, 2015: 10.820,53 €, 2014: 42.408,73, 2013: 27.259,86 €, 2012: 21.294,20 €, 2011: 20.817,11 €, 2010: 27.415,03 €, 2009: 61.296,33 €).

 

Die Aufwendungen für bezogene Leistungen (Unterhaltungsaufwand sowie Kosten für die technische Betriebsführung) sind mit 238.694,24 € höher als im Vorjahr (2017: 171.533,52 €, 2016: 189.878,64 €, 2015: 192.956,59 €, 2014: 179.859,89 €, 2013: 178.174,50 €, 2012: 150.643,19 €, 2011: 185.786,06 €, 2010: 172.516,73 €, 2009: 172.597,41 €). Im Jahr 2018 lagen mehr Rohrbrüche (zehn Rohrbrüche an Hausanschlüssen, acht Rohrbrüche an Hauptleitungen) vor als im Vorjahr (Rohrbrüche 2017: Hausanschlüsse: vier, Hauptleitungen: neun). Des Weiteren wurde im Jahr 2018 mit der Erstellung einer Trinkwasserkonzeption für die Gemeinde Berglen begonnen.

 

Insgesamt hat sich der Materialaufwand gegenüber dem Vorjahr auf 416.651,47 € (2017: 330.724,03 €, 2016: 332.820,29 €; 2015: 307.376,21 €, 2014: 307.891,07 €, 2013: 315.454,37 €, 2012: 280.874,26 €, 2011: 288.290,89 €, 2010: 286.041,76 €, 2009: 317.509,98 €) erhöht.

 

Der Wasserverlust im Jahr 2017 liegt mit 21,35 % deutlich über dem des Vorjahres (2017: 9,16 %, 2016: 11,61 %, 2015: 8,87 %, 2014: 11,09 %, 2013: 23,69 %, 2012: 22,55 %, 2011: 19,44 %, 2010: 23,44 %, 2009: 23,37 %).

 

Der Wasserverbrauch für Bauwasser, der Anteil für die Reinigungsmaßnahmen, die Übungen und Einsätze der Feuerwehr und des Betriebswassers können nur geschätzt werden. Die Wasserverluste entstanden durch die aufgetretenen Rohrbrüche an Hauptleitungen, Hydranten und Hausanschlussleitungen. Hinzu kam der bereits erläuterte Schaden am Hochbehälter Galgenberg, durch den mehr Wasser zufloss als ans Netz abgegeben werden konnte, sodass das überschüssige Wasser abgeschlagen werden musste.

 

Das Wasserwerk Berglen beschäftigt nur noch eine Reinigungskraft und die Hilfskräfte, um die Wasserzählerablesung durchzuführen. Der Personalaufwand betrug in 2018 6.573,22 € (2017: 6.427,19 €, 2016: 6.865,85 €, 2015: 6.804,35 €, 2014: 6.690,32 €, 2013: 6.601,85 €, 2012: 3.820,75 €, 2011: 8.209,25 €, 2010: 5.250,66 €, 2009: 51.699,38 €).

 

Die Abschreibungen liegen 2018 mit 237.255,79 € über dem Niveau des Vorjahres mit 222.987,84 €. Dies ist auf die hohen Investitionen seit dem Jahr 2012 zurückzuführen.

 

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen betragen 2018 53.495,54 € und liegen ca. 16,3 % unter dem Niveau des Vorjahres (2017: 63.892,47 €, 2016: 56.611,11 €, 2015: 81.118,80 €, 2014: 71.335,41 €, 2013: 80.363,10 €, 2012: 86.485,77 €, 2011: 87.535,61 €, 2010: 86.238,28 €, 2009: 81.020,46 €). Im Jahr 2017 wurde die Wassergebührenkalkulation der Jahre 2018 – 2020 sowie das Erstmapping der Jahresabschlüsse für die verpflichtende E-Bilanz durchgeführt.

 

Die Zinsaufwendungen sind mit 77.521,57 € (2017: 74.22,81 €, 2016: 121.306,98 €, 2015: 86.896,23 €, 2014: 100.073,07 €, 2013: 104.434,60 €, 2012: 106.800,18 €, 2011: 115.791,90 €, 2010: 125.964,53 €, 2009: 127.033,11 €) etwas höher als im Vorjahr.

 

Das Wasserwerk wickelt seine Kassen- und Bankgeschäfte über die Gemeindekasse ab. Die notwendige Verzinsung der gegenseitigen Kassensalden ist mit 15.989,50 € (2017: 21.221,35 €, 2016: 26.289,38 €, 2015: 13.539,01 €, 2014: 24.598,85 €, 2013: 42.100,01 €, 2012: 38.443,56 €, 2011: 34.970,73 €, 2010: 37.147,40 €, 2009: 46.938,14 €) in vorstehendem Zinsbetrag enthalten.

 

Die Verzinsung der von der Gemeinde gewährten Darlehen erforderte 2018 einen Aufwand von 20.658,09 € (2017: 8.436,32 €, 2016: 9.906,28 €, 2015: 11.567,97 €, 2014: 18.320,10 €, 2013: 15.226,27 €, 2012: 17.864,54 €, 2011: 26.778,93 €, 2010: 31.326,85 €, 2009: 35.874,79 €).

 

Durch die guten Jahresabschlüsse der Vorjahre konnte der Bilanzverlust abgebaut werden. Durch den nun vorhandenen Bilanzgewinn in Höhe von 135.924,51 € entsteht im Wirtschaftsjahr 2018 eine Körperschaftssteuerverbindlichkeit i.H.v. 3.286,00 €.

 

Der Jahresgewinn 2018 in Höhe von 109.514,16 € (2017: 96.466,12 €, 2016: 62.650,15 €, 2015: 97.194,05 €, 2014: 30.824,05 €, 2013: -13.341,76 €, 2012: 9.047,49 €, 2011: -28.689,41 €, 2010: -30.741,37 €, 2009: -34.567,45 €) soll auf neue Rechnung vorgetragen werden.

 

 

Als Beratungsunterlagen liegen bei:

 

·      Die Beschlussvorlage für 2018,

·      die Bilanz 2018,

·      die Gewinn- und Verlustrechnung 2018,

·      die Übersicht der Darlehensentwicklung 2018,

·      die Übersicht des Anlagevermögens 2018,

·      die Vermögensplan-Abrechnung 2018,

·      die Energieverbrauchsbilanz 2007-2018 sowie

·      die Wassermengenbilanz 2017-2018.

 

 

1 x Kämmerei    

Der Verwaltungs- und Finanzausschuss empfiehlt dem Gemeinderat folgende Beschlussfassung:

 

Der Gemeinderat stellt den Jahresabschluss des Wasserwerks Berglen für das Wirtschaftsjahr 2018 entsprechend der nachfolgenden Beschlussvorlage fest.