Betreff
Einrichtung eines Bürgermobils - Bericht über die Ergebnisse der Bürgerbefragung
Vorlage
SV/529/2019
Aktenzeichen
797
Art
Sitzungvorlage

 

Die Gemeindeverwaltung prüft derzeit die Einrichtung eines Bürgermobils zur Ergänzung des bestehenden Fahrplanangebots im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Im Rahmen eines ehrenamtlich getragenen Mobilitätsangebotes sollen damit Lücken im Angebot des ÖPNV geschlossen werden sowie Personen versorgt werden, die das Angebot zum Beispiel aufgrund eines momentanen Handicaps nicht oder nur mit erheblichem Aufwand nutzen können.

 

Zur Ermittlung des Bedarfs hat die Gemeindeverwaltung eine Bürgerbefragung durchgeführt, die vier Mal im Amtsblatt sowie darüber hinaus auf der Gemeindehomepage und in den sozialen Netzwerken veröffentlicht und damit an alle Haushalte im Gemeindegebiet verteilt wurde (siehe Anlage). Innerhalb einer Frist von zwei Monaten sind 24 Rückmeldungen bei der Gemeinde eingegangen. Der Altersdurchschnitt der Teilnehmer liegt bei 74 Jahren. Die Teilnehmer sind alle Einwohner der Gemeinde Berglen.

 

Zum jetzigen Zeitpunkt haben zwölf Personen Interesse daran, ein Bürgermobil im Gemeindegebiet einzuführen. Sieben Personen haben nur dann Interesse, wenn das Fahrzeug auch Ziele in den Nachbarkommunen, insbesondere in Winnenden und Schorndorf, anfährt. Fünf Personen haben aktuell noch kein Interesse.

 

Die Mehrheit der Teilnehmer würde das Angebot an verschiedenen Tagen vormittags nutzen. Lediglich sieben Personen sind an der Nutzung am Nachmittag interessiert.

 

Als möglichen Zweck der Fahrten wurde von 17 Personen Arztbesuche, Behördengänge, usw. angegeben. Sieben Personen nannten die Erledigung von Einkäufen und acht Personen würden das Bürgermobil auch für die Anbindung an den ÖPNV nutzen.

 

Ihre ehrenamtliche Mitwirkung bei der Organisation und dem Betrieb des Angebots haben fünf Personen angeboten. Neun Personen haben sich bereiterklärt, als ehrenamtlicher Fahrer/-in tätig zu werden. Zudem würden neun Personen das Bürgermobil als Sponsor unterstützen.

 

Nach der Auswertung dieser Zahlen kann festgestellt werden, dass momentan nur ein Anteil von weniger als 1 % der Bevölkerungsgruppe zwischen 60 und 90 Jahren bzw. weniger als 0,3 % der Gesamtbevölkerung Interesse an der Einführung eines Bürgermobils hat. Sowohl die Anzahl der Rückmeldungen, als auch die Zahl der tatsächlichen Interessenten ist im Verhältnis zur Größe der angesprochenen Altersgruppe also sehr gering. Dies lässt sich vermutlich damit erklären, dass die Zielgruppe entweder selbst bis ins hohe Alter mobil ist oder vorzugsweise familiäre sowie nachbarschaftliche Unterstützung für entsprechende Fahrten nutzt. Außerdem hat sich das Fahrtenangebot des ÖPNV nach der wettbewerblichen Vergabe erst zum 1. August 2019 wesentlich verbessert.

 

Es wird daher vorgeschlagen, zum jetzigen Zeitpunkt von der Einführung eines Bürgermobils abzusehen. Spätestens nach zwei Jahren soll jedoch nochmals eine Abfrage bei der Bevölkerung stattfinden.

 


1 x Hauptamt  


Der Gemeinderat nimmt von den Ergebnissen der Bürgerbefragung Kenntnis.

 

Aufgrund der geringen Anzahl von Rückmeldungen und Interessenten soll derzeit auf die Einrichtung eines Bürgermobils verzichtet werden.

 

Die Gemeindeverwaltung wird beauftragt, nach spätestens zwei Jahren eine erneute Bürgerbefragung durchzuführen.