1. Lagebericht
Das Wirtschaftsjahr 2019 schließt mit einem Gewinn in Höhe von 64.678,88 € (2018:
Gewinn in Höhe von 109.514,16 €) ab.
Die verkaufte Wassermenge ist mit 264.295 m³ (Vorjahr: 272.124 m³) geringer als
im Vorjahr.
Der Erlös
aus dem Wasserverkauf beträgt 853.895,43 € (Vorjahr 875.141,38 €).
Der Aufwand
für den Wasserbezug von 146.847 m³ (Vorjahr 213.354 m³) vom Zweckverband
Wasserversorgung Berglen - Wieslauf hat sich auf 99.579,66 € (Vorjahr
118.889,27 €) reduziert.
Der weiterhin hohe, wenn auch im Vergleich
zum Vorjahr deutlich niedrigere Fremdwasserbezug
begründet sich durch den extrem trockenen Sommer 2019 und den damit
einhergehenden Rückgang der Quellschüttungen. Auch mussten einzelne Quellen aus
Qualitätsgründen zeitweise vom Netz genommen werden.
Auch wenn das Wasserwerk Berglen kein Wasser
vom Zweckverband bezieht, entstehen für die Vorhaltung der Bezugsrechte
jährliche Kosten in Höhe von 48.284,38 € (Stand 2019):
Sowohl die Aufwendungen für bezogene Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
(Materialverbrauch) als auch die Aufwendungen
für bezogene Leistungen sind im Jahr 2019, verglichen mit dem Jahr 2018,
gestiegen. Insgesamt hat sich der Materialaufwand um 8.717,73 € auf 425.369,20
€ erhöht.
Die finanzielle
Lage des Wasserwerks Berglen ist geordnet. Die Eigenkapitalquote beträgt 28,64 % (Vorjahr 30,53 %). Das
Eigenkapital beträgt nach der Bilanz zum 31.12.2019 1.659.858,53 € (Vorjahr
1.595.179,65 €) und ist in Höhe des Jahresgewinns 2019 (64.678,88 €)
gestiegen.
Die Kapitaldeckung
zur - nach Auffassung der Finanzverwaltung - notwendigen
Eigenkapitalausstattung von 30% (1.738.382,00 €) hat sich gegenüber dem Vorjahr
um 106.012,00 € verschlechtert. Zum 31.12.2019 liegt eine Kapitalunterdeckung in Höhe von 78.523,00 € vor. Zurückzuführen ist
diese Entwicklung auf die getätigten Investitionen im Jahr 2019 und dem daraus
resultierenden Anstieg der bereinigten Bilanzsumme um 568.971,00 €. Das
Eigenkapital hätte sich somit um 170.691,30 € (30%) erhöhen müssen, stieg
jedoch nur um 64.678,88 €.
Der Vermögensplan
2019 weist zum Jahresende einen Finanzierungsmehrbetrag in Höhe von 815.348,04
€ (Vorjahr Finanzierungsfehlbetrag 259.895,76 €) aus. Dadurch hat sich in der
langfristigen Finanzierung der Deckungsmittelüberhang
auf 175.106,52 € (Vorjahr
-640.241,52 €) deutlich verbessert.
Da die Erschließung des Baugebiets Hanfäcker
in Rettersburg sowie die Sanierung der Schneidersbergstraße in Birkenweißbuch
erst im Jahr 2020 abgeschlossen sein werden und sich die Leitungssanierung in
Bretzenacker auf das Jahr 2021 verschiebt, wurde die geplante Darlehensaufnahme
aus dem Gemeindehaushalt nicht wie veranschlagt in Höhe von 2.200.000,00 €,
sondern lediglich in Höhe von 1.500.000,00 € realisiert.
2. Erläuterungen zur Bilanz
Das Anlagevermögen
hat sich um rd. 473.000 € auf 5.407.262,06 € (von 4.934.141,15 € im Vorjahr)
erhöht. Dies ist darauf zurückzuführen, dass im Jahr 2019 erneut mehr
investiert wurde als Abschreibungen angefallen sind.
Im Jahr 2019 wurden folgende Investitionsvorhaben erstellt bzw.
aktiviert:
Der Bestand an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen hat sich mit 85.183,12 € zum
Vorjahr (87.485,90 €) leicht reduziert.
Die Forderungen
aus Lieferungen und Leistungen betragen zum Jahresende 315.360,07 €
(Vorjahr 227.984,13 €). Diese gliedern sich wie folgt auf:
- Wasserzins: 311.657,03 €
- Verbrauchsabrechnung: 3.703,04 €
Das Stammkapital
des Wasserwerks Berglen beträgt unverändert 204.516,75 €. Die allgemeine Rücklage beträgt wie im
Vorjahr 1.254.738,39 €.
Das Eigenkapital
hat sich durch den Jahresgewinn 2019 auf 1.659.858,53 € (von 1.595.179,65 € im
Vorjahr) erhöht.
Der Bilanzgewinn
erhöht sich auf 64.678,88 € (Vorjahr Gewinnvortrag 135.924,51 €).
Die Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten reduzierten sich durch die Tilgungsleistungen
i.H.v. 164.303,40 € im Jahr 2019 zum 31.12.2019 auf 1.325.247,09 € (Vorjahr
1.489.550,49 €).
Die Verbindlichkeiten
aus Lieferungen und Leistungen haben sich auf 179.970,98 € (Vorjahr
103.330,73 €) erhöht.
Die Verbindlichkeiten
gegenüber der Gemeinde haben sich erhöht und betragen 2.607.577,40 € (Vorjahr
2.026.856,06 €), davon Gemeindedarlehen: 2.584.065,06 € (Vorjahr
1.185.194,25 €), Kassenmehrausgaben: 13.028,58 € (Vorjahr 825.672,31 €) und die
entsprechende Verzinsung des Kassenverrechnungssaldos i.H.v. 10.483,76 €
(Vorjahr 15.989,50 €).
Die Darlehen
betragen damit zum 31.12.2019 insgesamt 3.909.312,15 € (Vorjahr 2.674.744,74
€). Dies entspricht 608,93 €/Einwohner (Einwohnerzahl zum 30.06.2019: 6.420)
(Vorjahr 419,57 €/Einwohner).
Die Tilgungsausgaben 2019
betragen 265.432,59 € (Vorjahr 264.436,47 €).
3. Erläuterungen zur Gewinn- und
Verlustrechnung
Die verkaufte
Wassermenge von 264.295 m³ (2018: 272.124 m³, 2017: 256.382 m³, 2016:
251.239 m³, 2015: 254.127 m³, 2014: 245.692 m³, 2013: 246.325 m³, 2012: 240.219
m³, 2011: 234.425 m³, 2010: 238.226 m³) ist niedriger als im Vorjahr. Der
Wasserpreis beträgt seit dem 01.01.2018 2,55 €/m³. Der kostendeckende
Wasserpreis (nach der Gewinn- und Verlustrechnung; Aufwendungen:
815.054,34 €; sonstige Erlöse: 25.837,79 €) würde, ohne die Grundgebühr,
2,99 €/m³ netto betragen. Mit der Grundgebühr in Höhe von 6,88 €/Monat
netto (insgesamt ca. 177.000 €) läge der kostendeckende (einheitliche)
Wasserpreis für das Wirtschaftsjahr 2019 bei 2,32 €/m³ netto.
Die Einnahmen
aus dem Wasserverkauf haben sich auf 853.895,43 € leicht reduziert
(2018: 875.141,38 €, 2017: 765.033,32 €, 2016: 757.721,88 €, 2015: 743.680,64
€, 2014: 619.438,59 €, 2013: 617.903,33 €, 2012: 616.096,81 €, 2011:
612.930,93 €, 2010: 607.787,20 €). Ursächlich hierfür ist der geringere Wasserverkauf
i.H.v. ca. 3% zum Jahr 2018.
Die sonstigen
Umsatzerlöse (insbesondere Kostenersätze für die Behebung von Rohrbrüchen)
belaufen sich auf 15.048,27 € (Vorjahr 14.270,66 €) und liegen damit auf dem
Niveau des Vorjahres.
Der Wasserbezug
vom Zweckverband Berglen-Wieslauf in 2019 ist deutlich auf 146.847 m³
(Vorjahr 213.354 m³) gesunken. Der Aufwand für den Fremdwasserbezug hat sich
entsprechend auf 99.579,66 € reduziert (2018: 118.889,27 €, 2017: 86.888,69 €,
2016: 73.694,02 €, 2015: 69.422,53 €, 2014: 61.308,07, 2013: 73.174,24 €, 2012:
71.238,91 €, 2011: 50.471,98 €, 2010: 51.507,96 €).
Der Anstieg des Fremdwasserbezugs erklärt
sich durch den heißen Sommer im vergangenen Jahr. Die Quellschüttung der
eigenen Quellen ging zurück und die Wassermehrabnahme musste durch
Wasserzukäufe vom Zweckverband Berglen-Wieslauf gedeckt werden. Hinzu kam, dass
durch die Starkregenereignisse Probleme mit der Wasserqualität der Quellen
einhergingen, die aufgrund Eintrübungen oder Keimbelastungen immer wieder vom Netz
genommen werden mussten.
Weitere Gründe für den Fremdwasserbezug
sind:
- immer wieder auftretende Rohrbrüche sowie
- die Abdeckung des Spitzenlastausgleichs
(hohe Wasserentnahme über kurzen Zeitraum, z.B. Löschwasser, Netzmessungen,…).
Der Stromverbrauch
im Jahr 2019 ist mit 200.640 kWh, gegenüber 2018 mit 178.524 kWh, um 22.116 kWh
gestiegen. Die Strombezugskosten
sind auf 40.998,73 € gestiegen (2018: 26.220,02 €, 2017: 30.978,35 €, 2016:
36.713,25 €, 2015: 34.176,56 €, 2014: 24.314,38 €, 2013: 36.845,77 €,
2012: 37.697,96 €, 2011: 31.215,74 €, 2010: 34.602,04 €). Die im Jahr 2018
verbuchten Stromabrechnungen für 2017 weisen einige Gutschriften aus. Die
Stromlieferverträge der Gemeinde und des Wasserwerks werden regelmäßig
gemeinsam mit anderen Kommunen und kommunalen Einrichtungen über den
Gemeindetag Baden-Württemberg ausgeschrieben.
Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs-
und Betriebsstoffe erhöhen sich 2019 auf 23.667,02 € (2018: 18.925,41 €,
2017: 27.364,41 €, 2016: 14.261,49 €, 2015: 10.820,53 €, 2014: 42.408,73 €,
2013: 27.259,86 €, 2012: 21.294,20 €, 2011: 20.817,11 €, 2010: 27.415,03 €).
Die Aufwendungen
für bezogene Leistungen (Unterhaltungsaufwand sowie Kosten für die
technische Betriebsführung) sind mit 240.702,69 € geringfügig höher als im
Vorjahr (2018: 238.694,24 €, 2017: 171.533,52 €, 2016: 189.878,64 €, 2015:
192.956,59 €, 2014: 179.859,89 €, 2013: 178.174,50 €, 2012: 150.643,19 €, 2011:
185.786,06 €, 2010: 172.516,73 €). Im Jahr 2019 lagen weniger Rohrbrüche
(elf Rohrbrüche an Hausanschlüssen, vier Rohrbrüche an Hauptleitungen) vor als
im Vorjahr (Rohrbrüche 2018: Hausanschlüsse: zehn, Hauptleitungen: acht).
Insgesamt hat sich der Materialaufwand gegenüber dem Vorjahr auf 425.369,20 € (2018:
416.651,47 €, 2017: 330.724,03 €, 2016: 332.820,29 €; 2015: 307.376,21 €, 2014:
307.891,07 €, 2013: 315.454,37 €, 2012: 280.874,26 €, 2011: 288.290,89 €, 2010:
286.041,76 €) erhöht.
Der Wasserverlust
im Jahr 2019 liegt mit 14,77 % deutlich unter dem Vorjahr (2018: 21,35 %,
2017: 9,16 %, 2016: 11,61 %, 2015: 8,87 %, 2014: 11,09 %, 2013: 23,69 %, 2012:
22,55 %, 2011: 19,44 %, 2010: 23,44 %). Ein Wert kleiner 10,00 % ist
anzustreben.
Der Wasserverbrauch für Bauwasser, der
Anteil für die Reinigungsmaßnahmen, die Übungen und Einsätze der Feuerwehr und
des Betriebswassers können nur geschätzt werden. Die Wasserverluste entstanden
durch die aufgetretenen Rohrbrüche an Hauptleitungen, Hydranten und
Hausanschlussleitungen.
Das Wasserwerk Berglen beschäftigt nur noch
eine Reinigungskraft und die Hilfskräfte, um die Wasserzählerablesung
durchzuführen. Der Personalaufwand
betrug in 2019 6.957,84 € (2018: 6.573,22 €, 2017: 6.427,19 €, 2016: 6.865,85
€, 2015: 6.804,35 €, 2014: 6.690,32 €, 2013: 6.601,85 €, 2012: 3.820,75 €,
2011: 8.209,25 €, 2010: 5.250,66 €).
Die Abschreibungen
liegen 2019 mit 230.330,08 € unter dem Niveau des Vorjahres mit 237.255,79 €.
Viele Anlagegüter haben Ihre gewöhnliche Nutzungsdauer überschritten, der
Großteil der Baumaßnahmen 2019 konnte noch nicht abgeschlossen werden und wird
als Anlagen im Bau nicht abgeschrieben (Neubau HB Galgenberg, Erschließung
Baugebiet Hößlinswart, Sanierung Schneidersbergstraße).
Die sonstigen
betrieblichen Aufwendungen betragen 2019 74.563,56 € und liegen ca. 39,4 %
über dem Niveau des Vorjahres (2018: 53.495,54 €, 2017: 63.892,47 €, 2016:
56.611,11 €, 2015: 81.118,80 €, 2014: 71.335,41 €, 2013: 80.363,10 €, 2012:
86.485,77 €, 2011: 87.535,61 €, 2010: 86.238,28 €). Im Jahr 2019 wurde ein
Rechtsgutachten zur Ausschreibungspflicht der technischen Betriebsführung
durchgeführt. Des Weiteren ging die Abrechnung der Steuerberatungsleistungen
für das Jahr 2017 erst im Jahr 2019 ein.
Die Zinsaufwendungen
sind mit 66.333,69 € (2018: 77.521,57 €, 2017: 74.22,81 €, 2016:
121.306,98 €, 2015: 86.896,23 €, 2014: 100.073,07 €, 2013: 104.434,60 €, 2012:
106.800,18 €, 2011: 115.791,90 €, 2010: 125.964,53 €) niedriger als im
Vorjahr.
Das Wasserwerk wickelt seine Kassen- und
Bankgeschäfte über die Gemeindekasse ab. Die notwendige Verzinsung der gegenseitigen Kassensalden ist mit 10.483,76 €
(2018: 15.989,50 €, 2017: 21.221,35 €, 2016: 26.289,38 €, 2015: 13.539,01 €,
2014: 24.598,85 €, 2013: 42.100,01 €, 2012: 38.443,56 €, 2011: 34.970,73 €,
2010: 37.147,40 €) in vorstehendem Zinsbetrag enthalten.
Die Verzinsung der von der Gemeinde
gewährten Darlehen erforderte 2019 einen Aufwand von 18.704,86 € (2018:
20.658,09 €, 2017: 8.436,32 €, 2016: 9.906,28 €, 2015: 11.567,97 €, 2014:
18.320,10 €, 2013: 15.226,27 €, 2012: 17.864,54 €, 2011: 26.778,93 €, 2010:
31.326,85 €).
Durch die guten Jahresabschlüsse der
Vorjahre konnte der Bilanzverlust abgebaut werden. Durch den vorhandenen
Bilanzgewinn in Höhe von 200.603,39 € entsteht im Wirtschaftsjahr 2019 eine Körperschaftssteuerverbindlichkeit
i.H.v. 11.218,87 €.
Der Jahresgewinn
2019 in Höhe von 64.678,88 € (2018: 109.514,16 €, 2017: 96.466,12 €, 2016:
62.650,15 €, 2015: 97.194,05 €, 2014: 30.824,05 €, 2013: -13.341,76 €, 2012:
9.047,49 €, 2011: -28.689,41 €, 2010: -30.741,37 €, 2009: -34.567,45 €)
soll auf neue Rechnung vorgetragen werden.
Als Beratungsunterlagen liegen bei:
·
Die
Beschlussvorlage für 2019,
·
die
Bilanz 2019,
·
die
Gewinn- und Verlustrechnung 2019,
·
die
Übersicht der Darlehensentwicklung 2019,
·
die
Übersicht des Anlagevermögens 2019,
·
die
Vermögensplan-Abrechnung 2019,
·
die
Energieverbrauchsbilanz 2008-2019 sowie
·
die
Wassermengenbilanz 2018-2019.
1 x Kämmerei i
Der Verwaltungs- und Finanzausschuss
empfiehlt dem Gemeinderat folgende Beschlussfassung:
Der Gemeinderat stellt den Jahresabschluss
des Wasserwerks Berglen für das Wirtschaftsjahr 2019 entsprechend der
nachfolgenden Beschlussvorlage fest.