Herr Walter Riker trat im vergangenen Jahr
mit dem sehr großzügigen Angebot einer unentgeltlichen Spende an die Gemeinde
heran, mit dem Zweck der Errichtung eines Anbaus an die Friedhofskapelle in
Hößlinswart sowie der Umgestaltung der direkt angrenzenden Außenanlagen. In
öffentlicher Sitzung des Gemeinderats am 29.09.2020 wurde die Verwaltung durch
Beschluss des Gremiums ermächtigt, eine Vereinbarung zur Annahme der Spende mit
Herrn Riker auszuarbeiten. Zudem sollte ein Baugesuch auf Basis der von
Architekt Treide aus Schorndorf angefertigten Entwürfe erstellt und bei der
Baurechtsbehörde zur Genehmigung eingereicht werden.
Eine Vereinbarung zur Annahme der Spende
wurde am 02.12.2020 vom ehemaligen Bürgermeister Friedrich und Herrn Riker
unterzeichnet. Die zugesagte Spende ist bereits bei der Gemeinde eingegangen.
Da mittlerweile eine ausführliche Kostenberechnung von Herrn Treide für das
Projekt vorliegt und die Baugenehmigung nach längerer Prüfung durch das
Landratsamt am 14.07.2021 bei der Gemeinde einging, ist wie vom Gremium
beschlossen nun vom Gemeinderat eine Entscheidung über die Umsetzung des
Projekts zu treffen.
Die genehmigte Planung umfasst die
Errichtung eines Flachdachanbaus auf dem bislang nicht vor den Witterungen
geschützten Vorplatz der Kapelle, der mit verglasten Seitenwänden versehen
werden soll. Zudem sind die Sanierung und der Umbau der Bestandsgebäude, die
Herstellung von barrierefreien Zugängen und Toiletten sowie die Umgestaltung
und Sanierung des Außenbereichs um die Kapelle inklusive des Fußwegs zum
Eingangstor an der Widderstraße geplant. In diesem Zuge soll auch die
bestehende Oberleitung zur Stromversorgung auf ein im Fußweg verlaufendes
Erdkabel umgestellt werden. Im Inneren der Kapelle wird ein zusätzlicher Raum
für die Vorbereitung des Pfarrers sowie ein Raum der Stille geschaffen. Herr
Treide ist in der Sitzung anwesend und erläutert die Planung sowie den weiteren
Ablauf des Projekts.
Nach der Kostenberechnung von Architekt
Treide vom 20.04.2021 wird für den An- und Umbau der Aussegnungshalle mit
Baukosten in Höhe von 354.981,31 €, Kosten für Ausstattung und Kunstwerke
i.H.v. 3.302,25 € sowie Baunebenkosten i.H.v. 69.823,25 € gerechnet. Die
Gesamtkosten der Maßnahme betragen somit voraussichtlich 428.106,81 €.
Aufgrund der aktuell unsicheren Entwicklung von Baustoffpreisen und
-verfügbarkeit kann eine genaue Aufstellung der zu erwartenden Kosten jedoch
erst erfolgen, sobald Ergebnisse der Ausschreibung der Maßnahmen vorliegen.
Mit Herrn Riker wurde vereinbart, dass die
Gesamtmaßnahme anteilig durch seine Spende i.H.v. 200.000,00 € und durch
Investitionen von Seiten der Gemeinde finanziert wird. Für das Haushaltsjahr
2021 wurden dafür 370.000,00 € für Hochbaumaßnahmen unter dem Produktsachkonto
55300000-78710000/100 eingeplant. Die eingeplanten Mittel werden bedingt durch
den Ablauf der Ausschreibung und Bauausführung nicht vollständig im
Haushaltsjahr 2021 abgerufen und müssen entsprechend für das Haushaltjahr 2022
erneut eingeplant werden.
Um eine zeitnahe Ausschreibung der Maßnahmen
bereits ab Oktober 2021 zu ermöglichen, wurden bereits Vorbereitungen für eine
Ausschreibung der einzelnen Gewerke durch Herrn Treide getroffen. Herrn Riker
ist es ein großes Anliegen, dass das von ihm unterstützte Vorhaben noch in
diesem Jahr begonnen wird.
Die beschränkte Ausschreibung der Arbeiten
für den Anbau und die Sanierung erfolgt in zwei Phasen. In der ersten Phase
werden zum einen die Gewerke ausgeschrieben, bei denen mit Kosten über
35.000,00 € brutto zu rechnen ist und die somit gemäß der Hauptsatzung der
Gemeinde vom Gemeinderat vergeben werden müssen. Die Vergabe soll
voraussichtlich in der öffentlichen Gemeinderatssitzung am 16.11.2021 erfolgen.
Zum anderen werden diejenigen Gewerke ausgeschrieben, die zwar voraussichtlich
unter 35.000,00 € brutto liegen jedoch vom Bauablauf zeitnah benötigt werden.
In der Phase zwei werden ausschließlich die
restlichen Gewerke ausgeschrieben bzw. entsprechende Angebote eingeholt, welche
alle nach Aussage des Architekten eine Summe von 35.000,00 € brutto nicht
überschreiten werden.
1x Bauakte „Hirschstraße 60“
1.
Der Baubeschluss für den Neubau einer
Aussegnungshalle und für die Sanierung der Bestandsgebäude sowie der
Außenanlagen auf dem Friedhof in Hößlinswart im Jahr 2021 wird gefasst. Die
Verwaltung wird mit der Umsetzung des Gesamtvorhabens beauftragt.
2.
Architekt Treide aus Schorndorf wird mit
den weiteren Leistungsphasen beauftragt.
3.
Die Verwaltung wird ermächtigt, die
entsprechende Ausschreibung durchzuführen und die notwendigen Angebote
einzuholen.
4.
Einzelne Gewerke, bis zur Höhe der
regulären Bewirtschaftungsbefugnis des Bürgermeisters (35.000,00 €), können
direkt vom Bürgermeister beauftragt werden.
5. Die Restfinanzierung des Projekts erfolgt im Haushaltsjahr 2022