Die Schneidersbergstraße in Birkenweißbuch befindet sich insgesamt in einem schlechten Zustand. Zum einen ist die Fahrbahndecke aufgrund ihres Alters teilweise unzureichend oder ihre Einfassung schadhaft. Zum anderen sind sowohl die Kanäle für die Abwasserentsorgung, als auch die Wasserversorgungsleitungen mangelhaft, weshalb in der Vergangenheit mehrfach Rohrbrüche aufgetreten sind. Außerdem verläuft die Straße teilweise über Privatgrund. Aufgrund dieser Ausgangslage hat die Verwaltung dem Gemeinderat den dorfgerechten Ausbau der Straße vorgeschlagen.
Am 3. Juli 2018 fand bereits eine diesbezügliche Infoveranstaltung im großen Sitzungssaal des Rathauses in Oppelsbohm statt, zu der alle betroffenen Grundstückseigentümer eingeladen wurden. Das Ingenieurbüro Riker + Rebmann aus Murrhardt stellte den bis zu diesem Zeitpunkt erarbeiteten Planentwurf vor. Das Vorhaben der Gemeinde stieß auf positive Resonanz aus der Anwohnerschaft. Nicht zuletzt deswegen, weil eine vorherige Erschließungsbeitragsprüfung durch die Allevo Kommunalberatung aus Obersulm ergeben hat, dass es sich hier größtenteils um eine historische Straße handelt und die Maßnahme somit keine Erschließungsbeiträge bei den Anwohnern verursacht. Für die Gebäude 33 und 35 bestünde allerdings eine Erschließungsbeitragspflicht, da dieser Teil der Schneidersbergstraße nicht historisch ist.
Bisher sieht die Planung für den Ausbau der Schneidersbergstraße, in welchen auch der Wirtschaftsweg Nr. 303/7, 291/3 und Teilfläche von Flurstück Nr. 248 miteinbezogen ist, wie folgt aus:
Straßenbau
Die Schneidersbergstraße soll im östlichen Bereich auf einer Länge von 100 m ab der Einmündung Neuffenstraße bis zum geplanten Brunnenplatz beim Gebäude Nr. 13 in einer Breite von 4,45 m (mit Randeinfassungen 5,10 m) im Vollausbau hergestellt werden. Der 150 m lange Bereich vom Brunnenplatz bis zur Einmündung der Lichtensteinstraße ist mit einer Breite von 3,50 m bis 4 m einschließlich der Randeinfassungen ebenfalls im Vollausbau vorgesehen. Auf der südlichen Seite soll die Straße eine durchgehende dreireihige Pflasterrinne aus Granitgroßpflaster und auf der nördlichen Seite einen Granitbordstein mit 3 cm Höhenversatz zur Fahrbahn erhalten. Die Angleichungen an die bestehenden Hof- und Seitenflächen erfolgen im vorhandenen Material. Im Bereich der Gebäude 33 und 35 erfolgt kein Straßenausbau, sondern eine Sanierung der Fahrbahndecke.
Um die beengte Durchfahrtssituation zwischen dem Ende der Lichtensteinstraße und der Einmündung zur K 1916 zu verbessern, ist geplant, den Wirtschaftsweg auf einer Länge von ca. 200 m mit einer Breite von 3,50 m zu erneuern. Der Kurvenbereich ab dem Ende der Lichtensteinstraße soll mit 5 m Breite hergestellt und somit für dreiachsige Müllfahrzeuge befahrbar gemacht werden. Hier sind keine Randeinfassungen vorgesehen.
Die Schneidersbergstraße und der Wirtschaftsweg würden somit folgenden Aufbau erhalten:
4 cm Asphaltdeckschickt
10 cm Asphalttragschicht
46 cm kombinierte Frostschutz-Schottertragschicht
60 cm Gesamtaufbau
Mischwasserkanalisation
Aufgrund des schlechten Zustandes der vorhandenen Mischwasserkanalisation soll diese auf einer Länge von ca. 130 m erneuert werden. Da im Bereich zwischen den Gebäuden Nr. 28 und 38 bisher kein Kanal vorhanden ist, soll hier ein Kanal mit ca. 80 m Länge neu verlegt werden, um eine ordnungsgemäße Entwässerung sicherzustellen. Die Tiefe der Kanäle würde zwischen 2 m und 2,80 m liegen. Die vorhandenen Hausanschlüssen würden dann, soweit erforderlich, bis zur Grundstücksgrenze erneuert.
Wasserversorgung
In der Vergangenheit musste die Wasserleitung in der Schneidersbergstraße immer wieder aufgrund mehrfacher Rohrbrüche repariert werden. Die bisherige Rohrdimension DN 80 ist in Bezug auf die erforderliche Löschwasserversorgung zu gering. Deshalb ist vorgesehen, die Wasserleitung auf der gesamten Länge der Schneidersbergstraße sowie in Teilen der Lichtensteinstraße auf einer Länge von ca. 280 m zu erneuern. Die Hausanschlussleitungen würden dann ebenfalls bis zum Wasserzähler bzw. bis zur Grundstücksgrenze erneuert werden. Insgesamt sollen sieben neue Hydrantenschächte einschließlich der notwendigen Armaturen hergestellt sowie 30 Hausanschlüsse modernisiert werden.
Leitungen der Syna GmbH
Die Syna GmbH plant im Rahmen dieser Baumaßnahme die Stromversorgung über Kabel ins Erdreich zu verlegen. Die Freileitungen mit Dachständen würden dementsprechend entfallen. Zudem sollen die Masten und die Verkabelung der Straßenbeleuchtung erneuert werden.
Microleerrohre
Die Gemeinde nutzt, wie bei vielen anderen Maßnahmen auch, die Gelegenheit, kommunale Leerrohre zu verlegen, um die Voraussetzungen für einen evtl. zukünftigen Anschluss an das Glasfasernetz zu schaffen. Somit erhalten die Anwohner der Schneidersbergstraße einen Anschluss an das kommunale Leerrohrnetz zu einem Pauschalpreis von 400 €. Die Verlegung von Leerrohren in der Lichtensteinstraße und bei den Gebäuden 33 und 35 der Schneidersbergstraße ist dann garantiert, wenn die Syna GmbH tatsächlich auch hier eine erdverlegte Stromverkabelung vornehmen sollte.
Ausführung und Bauzeit
Während der Bauarbeiten ist der Anliegerverkehr, soweit möglich, stets aufrecht zu erhalten. Sowohl die Feuerwehr, als auch die Rettungsdienste müssen die Gebäude anfahren können. Die Abholung des Mülls durch die Müllabfuhr wäre vom Auftragnehmer zu koordinieren. Gegebenenfalls muss den Anwohnern Mithilfe beim Mülltransport zu den Sammelstellen geleistet werden. Um die Einschränkungen bezüglich der Zufahrt möglichst gering zu halten, sind der Kanal- und Straßenbau abschnittsweise geplant.
Im Hinblick auf die erforderlichen Wasserversorgungsarbeiten und den daraus resultierenden Notversorgungen wäre der Baubeginn ab dem 01.04.2019 sinnvoll, da ab diesem Zeitpunkt nicht mehr mit Frost zu rechnen ist. Die Gesamtbauzeit beträgt voraussichtlich acht Monate, somit könnte von einer Fertigstellung bis Ende des kommenden Jahres ausgegangen werden.
Grunderwerb
Da die Schneidersbergstraße teilweise auf Privatgrund verläuft, ist es der Gemeindeverwaltung ein großes Anliegen, die Grundstücksangelegenheiten im Zuge der Baumaßnahme zu klären. Auch für die Verbreiterung des Wirtschaftsweges ist es erforderlich, Grunderwerb seitens der Gemeinde zu tätigen. Diesbezüglich fanden bereits im Sommer Vor-Ort-Termine mit dem Ingenieurbüro Riker + Rebmann und den jeweiligen Eigentümern statt. Wie auch bei der vorausgegangenen Infoveranstaltung bekam die Verwaltung positive Rückmeldungen. Der Angebotspreis für Flächen im bebaubaren Innenbereich liegt bei 46 € / m², für Bauverbotsflächen und Grundstücke im Außenbereich bei 3,50 € / m². Kommunale Flächen, die im Zuge dessen nicht (mehr) benötigt werden, bietet die Gemeinde zum Kauf für denselben Preis an.
Kostenschätzung
Gesamtkosten brutto (s. nichtöffentliche Anlage): 1.041.526,38 €
Finanzierung
Die entsprechenden Mittel für die Baumaßnahme zzgl. des Honorars sollen in den Haushalt 2019 eingestellt werden.
1 x Kämmerei
1 x Bauamt
1.
Der
Gemeinderat nimmt Kenntnis von der bisherigen Ausbauplanung für die
Schneidersbergstraße und den Wirtschaftsweg Nr. 303/7, 291/3 sowie einer
Teilfläche von Flurstück Nr. 248 in Birkenweißbuch.
2.
Die
Finanzierung der Baumaßnahme erfolgt im Haushalt 2019.
3.
Das
Ingenieurbüro Riker + Rebmann wird mit der Erstellung der Ausführungsplanung
und der Ausschreibung der Baumaßnahme beauftragt.
4.
Das
Landschaftsarchitekturbüro Blank wird mit der Planung des Brunnenplatzes auf
Höhe des Gebäudes Schneidersbergstraße 13 beauftragt.
5.
Die
Verwaltung wird ermächtigt, den nötigen Grunderwerb zu den in der Vorlage
genannten Preisen zu tätigen. Die nicht benötigten Flächen können in eigener
Zuständigkeit der Verwaltung zu analogen Preisen veräußert werden.